Datum: 12.07.2017

Durchblick behalten: Welche Materialien zum Thema digitale Medien lohnen sich?

Neue Materialien im Materialkompass

(c) Free-Photos - pixabay - CC0 Public Domain

Quelle: (c) Free-Photos - pixabay - CC0 Public Domain

Online-Spiele, Fake-News oder Urheberrecht im Netz – es sind aktuelle Themen, die Lehrerinnen und Lehrer beschäftigen. Denn das sind die Themen, die die Lebenswelt ihrer Schüler bestimmen. Unabhängige Bildungsexperten haben aktuelle Materialien zum Thema digitale Medien kritisch unter die Lupe genommen, um Lehrern Hilfen für den Unterricht zu bieten. Das Ergebnis ist im Materialkompass des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) zu finden.

„Damit Schülerinnen und Schüler in der modernen Welt zurechtkommen, ist alltagsrelevanter Unterricht gefragter denn je“, so Vera Fricke, Bildungsexpertin beim vzbv. Schulbücher kommen bei der rasanten Entwicklung häufig nicht mehr mit und aktuelle Unterrichtsmaterialen lassen sich vor allem im Internet finden – von ganz unterschiedlichen Anbietern. Für Lehrer ist es kaum möglich, bei der Menge an Webvideos, Online-Broschüren und Apps den Überblick zu behalten. „Unsere Gutachten sollen Lehrern zu mehr Durchblick verhelfen“, sagt Projektleiterin Bettina Busse. Dabei sei es überraschend, wie gut die Qualität der geprüften Materialien häufig sei: Sechs der 14 aktuellsten Materialien haben die Bestwertung von fünf Sternen erhalten und sechs weitere die Bewertung "gut" (vier Sterne).


Sicher surfen

Viele Materialien legen den Fokus auf die Frage, wie sich Schüler sicher und selbstbestimmt Online bewegen können, wie beispielsweise die Broschüre „Fakt oder Fake“. Auf 16 Seiten werden die Begriffe „Fake News“, „Alternative Fakten“ „Filterblase“ oder „Social Bots“ erläutert und diskutiert. Im Anschluss werden Kriterien eingeführt, die Jugendlichen den alltäglichen Umgang mit News im Internet wichtige Einordnungsrahmen bieten. Die Arbeitsblätter zielen darauf ab, dass die Schüler auch ihre eigenen Erfahrungen, Meinungen und Kompetenzen einfließen lassen müssen. Weiterführende Links erlauben es außerdem, das Thema zu vertiefen.

Zu den Materialien mit Bestwertung gehört auch das Heft „Safer Smartphone – Sicherheit und Schutz für das Handy“, das Klicksafe in einer Kooperation mit „Handysektor“ erstellt hat. Es geht um Themen wie Zugangsberechtigungen von Apps, die Nutzung von Clouds sowie die Frage, was bei Verlust zu tun ist. Das Material eignet sich ab Klasse 6 und „punktet mit einer sehr durchdachten Struktur, greift die relevanten Fragen auf, macht neugierig und überzeugt durch die Materialien für den Unterricht“, schreiben die Bewerter.

Eine weitere Empfehlung ist das Kurzvideo „Urheberrecht“. Das Material der Internetseite „So geht Medien“ (Bayerischer Rundfunk) eignet sich nach Angabe der Experten hervorragend, um das Thema Urheberrecht in der Sekundarstufe I ansprechend und umfassend zu thematisieren: Wann dürfen Bilder und Videos genutzt werden? Was ist Creative Commons? Wie fühlt man sich, wenn eigene Medienprodukte ungefragt verwendet werden? „Die zusätzliche Unterrichtsskizze, ein Arbeitsblatt, ergänzendes Material und ein Quiz runden das Material ab“, heißt es in der Bewertung – und das alles ohne erhobenen Zeigefinger.


Kreative Ideen

Im Internet lassen sich vor allem viele kreative Unterrichtsideen finden. Die 13-seitige Unterrichtseinheit „Talk-Show zum Thema Computerspiele“ für Schüler ab der fünften Klasse hat von den Experten die Bestwertung erhalten, mit der Begründung: „Kritische Medienkompetenz wird hier in einem spielerischen Format angeeignet, Bezüge zum Alltag der Lernenden sind gegeben und dies lässt vermutlich viele der Lernenden als Experten erscheinen." Die Unterrichtseinheit ist auf insgesamt 90 Minuten angelegt – eine solide Vorbereitung inklusive Sichtung der Spielbeispiele durch die Lehrkraft ist jedoch unabdingbar. Am Ende steht eine Talkshow, in der in Form eines Rollenspiels die vorab erarbeiteten Themen gemeinsam kontrovers diskutiert werden sollen.

Es geht aber auch mal ganz ohne Smartphone und Internet: Das Material „Gute Pause ohne Handy“ zeigt, wie es gelingen kann. Gedacht für den Einsatz in der beruflichen Bildung, wird hier auf Arbeitsblätter komplett verzichtet. Stattdessen besticht das Material „durch seine kreative Aufgabenstellungen und Diskussionen sowie Übungen und Experimenten“. Ziel des Materials ist es, die Auszubildenden untereinander ins Gespräch zu bringen und Bewusstsein für eine gesündere Mediennutzung zu schaffen.

vzbv_materialkompass_folder.pdf

vzbv materialkompass folder.pdf

Folder: Materialkompass Verbraucherbildung - Qualitätssicherung für Unterrichtsmaterialien

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