Wenn’s im Internet steht, wird’s schon wahr sein. Dass das so einfach nicht ist, müssen Kinder frühzeitig erst lernen. Denn nur wer Informationen kritisch zu überprüfen weiß, kann seine Meinungsbildung auf feste Füße stellen und sich gegen Manipulationen wappnen. Das aktuelle Material der Woche gibt Grundschulkindern dafür das Werkzeug an die Hand und unterstützt sie dabei, Informationen einzuordnen und deren Glaubwürdigkeit genau zu hinterfragen.
Das Unterrichtsmaterial „Schau genau hin! Nachrichtenwege erkennen und bewerten" wurde vom Verband Bayerischer Zeitungsverleger herausgegeben. Es ist in Teilen dem Medienführerschein Presse, einer Initiative der bayerischen Zeitungsverleger, entnommen, und wurde für eine Doppelstunde konzipiert. Unabhängige Bildungsexperten, die es im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands auf den pädagogischen Prüfstand gestellt haben, bewerten es mit „sehr gut“.
Das können Schülerinnen und Schüler lernen
Das aktuelle Material der Woche eignet sich für den Unterricht mit Kindern in der dritten und vierten Klasse. Es zeigt ihnen anhand von Bildergeschichten, wie Nachrichten in die Zeitung oder ins Internet gelangen und wodurch sich von Journalisten recherchierte Meldungen von Blogeinträgen im Internet unterscheiden. Die Kinder erfahren, dass Journalisten einer strengen Sorgfaltspflicht unterliegen und alle Informationen vor Veröffentlichung überprüfen müssen. Informationen im Internet dagegen nicht stimmen müssen, da jeder ungeprüft Texte ins Netz stellen kann. Außerdem lernen sie die Bedeutung des Impressums einer Zeitung kennen und auf Quellenangaben in Texten zu achten.
Der Unterrichtsverlauf
Das vorliegende Material wurde für eine Doppelstunde konzipiert und umfasst mehrere Lernphasen. Zum Einstieg in den Unterricht lernen die Kinder den Löwen Leon kennen, der gerne Zeitung liest und sie einlädt, mit ihm gemeinsam unterschiedliche Nachrichtenwege zu erforschen. Im Anschluss lesen sie zwei Meldungen über ein und denselben Vorfall, die einmal professionell von einem Journalisten, ein anderes Mal von einem Blogger aufbereitet und veröffentlicht wurden. Anhand dieses Beispiels analysieren die Schülerinnen und Schüler Unterschiede beider Veröffentlichungen und tauschen sich darüber aus, welche Informationen ihnen weswegen glaubwürdiger erscheinen. Außerdem suchen sie selbstständig nach dem Impressum einer Zeitung und lernen, wer presserechtlich für die Inhalte verantwortlich ist. Zur Lernkontrolle kann abschließend ein spielerisches Wissensquiz durchgeführt werden.
Methodisch-didaktische Hinweise
Das aktuelle Material der Woche bietet Lehrerinnen und Lehrern neben einer kurzen Einführung ins Thema eine Übersicht über die verfolgten Lernziele und elf kopierbare Arbeitsblätter. Der Ablaufplan für den Unterricht liegt sowohl in tabellarischer als auch in detaillierter Form vor. Methodisch-didaktisch setzt das Material vor allem auf Partner- und Gruppenarbeit. Inhaltlich orientiert sich die Unterrichtseinheit am Lehrplan der bayerischen Grundschule der Klassenstufe 3 und 4. Eingesetzt werden kann sie unter anderem in den Fächern Deutsch und Sachkunde sowie im Zuge von Projekttagen. Die Unterrichtseinheit ist in Teilen dem „Medienführerschein Presse“ des Verbands Bayerischer Zeitungsverleger entnommen und wurde von der Stiftung Medienpädagogik Bayern als ein Modul in die Initiative „Medienführerschein Bayern“ aufgenommen.