Jugendliche in Deutschland zeigen laut einer aktuellen Studie ein ausgeprägtes Problembewusstsein, wenn es um das Thema Umweltschutz geht. Demnach vertritt die Mehrheit die Auffassung, dass es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt. Allerdings: Sie selbst handeln selten entsprechend dieser Einstellung. Die Auftraggeber der Studie vermuten, dass ihnen dazu die notwendigen Informationen fehlen.
„Jugendliche und nachhaltiger Konsum“ lautet der Titel der Studie, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der „WirtschaftsWerkstatt“ (W2), einer Bildungsinitiative der Auskunftei Schufa, durchgeführt hat. Zwischen dem 14. bis 21. März 2017 befragte Forsa dafür 502 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren zum Thema Nachhaltigkeit. Die Ergebnisse lassen sich ungefähr auf die Gesamtheit dieser Altersgruppe in Deutschland übertragen.
Der Umfrage zufolge interessieren sich deutschlandweit mehr als die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen stark (50-58 %) bis sehr stark (4-12 %) für Themen wie Umwelt- und Klimaschutz. 40 bis 50 Prozent vertreten „voll und ganz“ die Meinung, dass „alle stärker auf Umweltfreundlichkeit und faire Arbeitsbedingungen bei Produkten achten“ müssen, „um Probleme wie Klimawandel oder Armut in der Welt zu lösen“. Ähnlich viele stimmen dieser Aussage „eher“ zu. Dementsprechend handeln jedoch deutlich weniger. Lediglich rund ein Drittel hat „schon einmal für Organisationen oder Projekte, die sich für Umweltschutz und faire Arbeitsbedingungen einsetzen, Geld gespendet oder sich dafür ehrenamtlich engagiert“. Und nur zwischen zehn und 20 Prozent der jungen Menschen sind „voll und ganz“ bereit, „auf Dinge zu verzichten, wenn diese nicht umweltfreundlich oder unter fairen Arbeitsbedingungen produziert wurden“.
Die Studienauftraggeber erklären diesen Widerspruch mit dem Informationsbedürfnis der jungen Menschen, auf das die Befragungsergebnisse hinwiesen. Mehr als 60 Prozent fühlen sich demnach nicht ausreichend darüber informiert, „welche Produkte umweltverträglich sind und unter fairen Arbeitsbedingungen produziert wurden“. Zudem stimmte die Mehrheit der Teilnehmer („voll und ganz“: 14 %, „eher“: 55 %) der Aussage zu: „Nachhaltig erzeugte Produkte können sich nur wenige Menschen leisten.“ Es fehlten Informationen, dass nachhaltiger Konsum nicht teuer sein muss und wie er sich im Alltag umsetzen lässt.