Unterrichtsmaterial: Der jugendliche Konsument 2.0
Zwischen Realität und Virtualität
Unterrichtsmaterial: Der jugendliche Konsument 2.0
Zwischen Realität und Virtualität
- Herausgeber
- Bergmoser + Höller Verlag AG
- Materialformat
- PDF Datei(en)
- Zielgruppe
- MittelstufeOberstufe
Gesamtbewertung:
Inhalt und Kurzbewertung
Das Material "Der jugendliche Konsument 2.0" von Dörthe Hecht und Kai Metzger bietet Unterrichtsmaterialien (Quellentexte, Arbeitsblätter, Aufgaben, Folien, Internetlinks und Unterrichtsverlaufshinweise) für die Unterrichtsgestaltung in der Sekundarstufe 2 bzw. am Ende der Sekundarstufe 1 im Unterrichtsfach Politik. Das Material beschäftigt sich mit dem Konsumverhalten von Jugendlichen und will insbesondere das Konsumverhalten im Internet problemorientiert beleuchten und dabei "das Spannungsverhältnis zwischen Realität und Virtualität, dem sich Kinder und Jugendliche zunehmend ausgesetzt sehen" (S.2) in den Mittelpunkt stellen. Das Material ist dazu in vier Teile unterteilt. Der erste Teil, "Der Jugendliche als Konsument" soll zur Lernstandsdiagnose verwendet werden und der Medienkonsum wird aus verschiedenen Perspektiven exemplarisch beleuchtet (Eltern- Jugend- und Expertenperspektive). Anschließend sollen die SuS im zweiten Teil die wirtschaftlichen Grundlagen kennen lernen und ihre Analysekompetenz steigern, indem sie wirtschaftliches Handels des Menschen gemäß des homo oeconomicus interpretieren. Der dritte Teil betrachtet Verbraucherverhalten und seine Beeinflussung, während Teil vier die Kontroverse um die Legalisierung der Internettauschbörsen problematisiert. Insgesamt soll das Material die Lehrerin und den Lehrer dabei unterstützen 20 Stunden Unterricht zu gestalten und wurde von einer Fachleiterin und einem Lehrer erstellt.
Einzelne Materialien und Teile können sicherlich gut im Unterricht verwendet werden. Die präzise gestuften und klar formulierten Arbeitsaufträge helfen beim Einsatz des Materials. Dazu gibt es schüleraktivierende Methoden, die eine vertiefende Auseinandersetzung anbahnen. Die Schwäche des Materials liegt darin, dass Mediennutzung als Güterkonsum gleichgesetzt wird. So wird die Rolle des Jugendlichen als politischer Bürger oder als Mitglied einer sozialen Gemeinschaft ausgeblendet und jegliche Mediennutzung als Konsum betrachtet und auf seine ökonomische Rolle reduziert. Diese Eingrenzung kann man unter Gesichtspunkten der didaktischen Reduzierung machen, aber in dem Material zeigt sich wiederholt (S.1 zweite Spalte, S.4, S.5 u. S.16), dass der Jugendliche hier nicht in seiner Rolle als Konsument angesprochen wird, dies aber unter der Konsumperspektive analysiert wird. Dies scheint für den Erkenntnisgewinn nicht sinnvoll. Die Nutzung der Materialien als geschlossenen Unterrichtsreihe ist wegen des oben genannten Kritikpunktes und anderer Aspekte (siehe ausführliche Begründung) nicht zu empfehlen.