Unterrichtsmaterial: Ommm online - Digitales Wohlbefinden
Arbeitsmaterial zu digitaler Abhängigkeit und Regulierung
Unterrichtsmaterial: Ommm online - Digitales Wohlbefinden
Arbeitsmaterial zu digitaler Abhängigkeit und Regulierung
- Herausgeber
- klicksafe
- Materialformat
- Methoden- / MaterialsammlungPDF Datei(en)
- Zielgruppe
- MittelstufeOberstufe
Gesamtbewertung:
Inhalt und Kurzbewertung
Das 40seitige Material "Omm online - Wie wir unser digitales Wohlbefinden steigern" von Klicksafe in Kooperation mit Handysektor zielt darauf ab, Schüler:innen über die Strategien von Online-Anbieter:innen und die Anziehungskraft von sozialen Medien aufzuklären. Den Jugendlichen sollen Werkzeuge an die Hand gegeben werden, mit denen sie Technologien selber regulieren und damit ihr digitales Wohlbefinden steigern können. Die erste Hälfte des Materials gibt der Lehrkraft in drei Kapiteln Informationen zu den Themen "im digitalen Sog", "der digitale Vergleich" und "aktiv werden für ein besseres Internet". Zur Umsetzung im Unterricht werden der Lehrkraft vier Unterrichtsprojekte vorgestellt, die je eine Unterrichtsstunde umfassen. Die Projekte "Digitale Abhängigkeit" und "Digitales Wohlbefinden", welches auf zwei Stunden ausgeweitet werden kann, richten sich an Schüler:innen ab Klasse 6. Die Projekte "Digitales Glück" und "Digitaler Vergleich" eignen sich für den Einsatz ab Klasse 8. Jeder Projektidee ist eine Verlaufsbeschreibung beigefügt.
Das Material greift das aktuelle Thema des digitalen Wohlbefindens auf, denn wer kennt es nicht: Eigentlich wollten wir das Smartphone schon längst weggelegt haben, aber immer noch kleben wir an unseren Geräten. Die Nutzung des Smartphones ist omnipräsent, der Sog wird immer stärker. Auf dem Smartphone sind eine Vielzahl von Apps gespeichert, die wir täglich nutzen. Das Material sensibilisiert die Jugendlichen zum einen dafür, mit welchen Strategien die Anbietenden von Online-Diensten arbeiten, um die User an sich zu binden. Zudem klärt es über die Effekte von Social Media auf das Wohlbefinden auf. Die Schüler:innen lernen, sich mit Gefühlen auseinanderzusetzen, die während der Nutzung von Social Media aufkommen. Etwa Gefühle von Einsamkeit oder Glück, weil das Belohnungssystem des Gehirns stimuliert wird. Sie lernen die Absichten von sozialen Netzwerken kennen und werden aufgefordert, diese zu hinterfragen. Ziel des Materials ist es, sie zu einer selbstbestimmten Nutzung der digitalen Medien zu befähigen sowie ihre digitale Resilienz zu stärken. Abzüge gibt es für den Aufbau des Materials. Es fehlt eine Übersicht im Heft für die Lehrkraft. Es wird nicht deutlich, was die Inhalte des Unterrichts sein werden. Ein Gesamtüberblick über die Zielgruppe, die Problemstellung, eine kurze Beschreibung der Unterrichtsstunde sowie zum Inhalt und die Lernziele sollten zur besseren Orientierung und den schnellen Einsatz im Unterricht direkt zu Beginn des Begleithefts gelistet sein.
Bewertung im Detail
Kurzbewertung Inhalt
Der kompetente Umgang mit Smartphones setzt ein hohes Maß an Anwendungskompetenz und Selbstregulationsfähigkeit voraus. Schüler:innen erarbeiten in vier unterschiedlichen Unterrichtseinheiten von je 1-2 Unterrichtsstunden was Strategien von Online-Anbietenden sind, um die Nutzenden an sich zu binden. Sie erhalten Tipps, wie sie diese selbst regulieren können. Gleichzeitig werden sie dafür sensibilisiert welchen entwicklungsbezogenen Herausforderungen sie gegenüberstehen und welche Bedeutung diese bei der Onlinenutzung spielen. Selbstachtsamkeit und Selbstwirksamkeit werden trainiert. Zudem werden die Schüler:innen bestärkt, den Gegentrend von FOMO - fear of missing out, der Angst etwas zu verpassen - nämlich JOMO - joy of missing out, die Freude daran etwas zu verpassen - im Alltag zu folgen.
Kurzbewertung Didaktik
Bezüglich des Lernziels "Steigerung des digitalen Wohlbefindens" durch Aufklärung über die Strategien der Anbieter sowie die Anziehungskraft sozialer Medien, sind Didaktik und Methodik gut aufeinander abgestimmt. Hervorzuheben ist, dass die Schüler:innen stets nach ihren eigenen Erfahrungen gefragt und zur Erbeitung von Lösungsvorschlägen angeregt werden. Sie lernen konkrete Handlungsempfehlungen kennen wie sie bspw. durch technische Einstellungen an ihrem Handy zu mehr digitalen Wohlbefinden finden können. Sie sollen die eigene Nutzung reflektieren und können Tipps für das eigenen Wohlbefinden benennen. Wünschenswert wäre eine Gesamtübersicht mit didaktischen und methodischen Hinweisen zu Beginn des Materials für die Lehrkraft.
Kurzbewertung Gestaltung
Die Gestaltung ist einfach gehalten und lenkt nicht durch Überfrachtung oder unpassende Bilder ab. Für eine Übung zur Sensibilisierung bzgl. der Omnipräsenz digitaler Medien werden Bildkarten bereitgestellt. Diese zeigen treffende Alltagssituationen und regen zu einem Unterrichtsgespräch an. Weniger überzeugt, dass weder aus dem Inhaltsverzeichnis hervorgeht zu welchen Inhalten die vier Projektideen sind, noch dass diese nicht gleich zu Beginn des Materials der Lehrkraft vorgestellt werden. Dem Material fehlt es an orientierender Struktur bzw. dem roten Faden für die lehrende Person, wie etwa durch Einleitungen der einzelnen Kapitel.