Unterrichtsmaterial: Praxiswissen zu Kaufvertrag, Eigentumsrecht, Finanzierungsformen und Überschuldung
Unterrichtseinheit für die Sekundarstufe I
Unterrichtsmaterial: Praxiswissen zu Kaufvertrag, Eigentumsrecht, Finanzierungsformen und Überschuldung
Unterrichtseinheit für die Sekundarstufe I
- Herausgeber
- Institut der deutschen Wirtschaft Köln JUNIOR gGmbh (IW Junior)
- Materialformat
- Kleine ArbeitseinheitPDF Datei(en)
- Zielgruppe
- MittelstufeOberstufeBerufliche Bildung
Gesamtbewertung:
Inhalt und Kurzbewertung
Die auf eine Doppelstunde hin angelegte Unterrichtseinheit umfasst sechs circa einseitige Informationstexte, die sich rechtlichen Aspekten des Kaufens bzw. den Modalitäten und Folgen der Kreditfinanzierung widmen. Der erste Informationstext stellt die juristischen Festlegungen zur "Geschäftsfähigkeit" dar, wobei die Besonderheiten der "beschränkten Geschäftsfähigkeit" ("Taschengeldparagraf") den Schwerpunkt bilden. Es folgen Texte zu den Grundlagen des Kaufvertrags sowie einer Darlegung der Unterschiede zwischen "Gewährleistung" und "Garantie" sowie "Besitz" und "Eigentum" gemäß der juristischen Definition. Das vierte Arbeitsblatt thematisiert die Finanzierungsform "Ratenkauf" (Teilzahlung vs. Barkauf, gesetzliche Vorschriften, Zinsen, Widerrufsrecht) und schließt mit dem tabellarischen Rechenbeispiel eines Laptop-Ratenkaufs ab. Es folgt ein Arbeitsblatt zum "Leasing" als einer Sonderform der Finanzierung, das die grundlegenden rechtlichen Regelungen u.a. durch Vergleiche zum "Ratenkauf" und zum "Mieten" darlegt. Den Abschluss bildet ein Arbeitsblatt zum Thema "Überschuldung und private Insolvenz". Es beinhaltet Überschuldungsgründe, eine Definition der "Überschuldung" sowie die Schritte des Verbraucherinsolvenzverfahrens.
Das Unterrichtsmaterial "Praxiswissen zu Kaufvertrag, Eigentumsrecht, Finanzierungsformen und Überschuldung" ist ein kompaktes, für eine Doppelstunde konzipiertes Materialpaket für die Sekundarstufe I (Jahrgänge 8-10), im Wesentlichen bestehend aus einem webbasierten Wissens-Quiz sowie sechs etwa einseitigen Informationstexten. Das leicht erschließbare Arrangement beginnt mit einer „Erhebung des Vorwissens“, schließt mit einer zentralen Informationsphase an und endet mit der erneuten Wissensüberprüfung durch Wiederholung des Eingangs-Quiz'. Mit der Leitfrage "Bist du ein Kaufmaster?" wird allerdings keine hinreichende didaktische Perspektive eröffnet, sondern eine eher willkürlich scheinende Ansammlung von Fragen aufgeworfen, die rechtliche Regelungen des "Kaufens" und des "Kredit-Finanzierens" betreffen. Auch die zentrale Erarbeitungsphase erfolgt ohne eine Einbettung in einen sinnstiftenden Zusammenhang im Rahmen einer auf die Reproduktion von eng umgrenzten Sachinformationen ausgerichteten Aufgabe. Die juristischen Regelungen und Definitionen, etwa zur beschränkten Geschäftsfähigkeit, zur Garantie und Gewährleistung oder zum Leasing, sind in einer abstrakt-zusammenfassenen Form und weitgehend ohne erläuternde Beispiele verfasst. Den Schülerinnen und Schülern wird die Aufgabe gestellt, diese arbeitsteilig in Kleingruppen im Rahmen eines Kurzvortrags mit Hilfe eines Plakats zu präsentieren. Dabei werden weder die erforderlichen Fertigkeiten der Informationsverarbeitung und -strukturierung, der Visualisierung und des Vortrags, noch die Prozesse des kooperativen Arbeitens didaktisch gestützt. Material und Vorgehensweise beinhalten insgesamt einen zu geringen Anwendungsbezug und keine Möglichkeiten des Probehandelns oder des reflektierten Urteilens. Entscheidungs-, Handlungs- und Urteilskompetenzen im Bereich alltagsbezogener Konsumsituationen können mit dem Material in der vorgelegten Form nicht gezielt gefördert werden. Generell sind die Textbausteine jedoch innerhalb eines von der Lehrkraft selbst gestalteten Lernarrangements adaptierbar.