Unterrichtsmaterial: Staudammstreit in Unyaku
Ein Planspiel zu Klimawandel, Energiesicherheit und globaler Gerechtigkeit
Unterrichtsmaterial: Staudammstreit in Unyaku
Ein Planspiel zu Klimawandel, Energiesicherheit und globaler Gerechtigkeit
- Herausgeber
- Initiative GegenStrömung / Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie (infoe) e. V.
- Materialformat
- Spiel
- Zielgruppe
- MittelstufeOberstufe
Gesamtbewertung:
Inhalt und Kurzbewertung
Das Material ist ein Planspiel mit vorgegebenen Rollen und Spielkarten. Die Schüler:innen versetzen sich in die Rolle verschiedener Konfliktparteien, die sich mit dem Bau eines Staudamms in einem fiktiven Land auseinandersetzen. Es liegen Rahmenplanbezüge zu den Fächern Geographie, Politik, Biologie (Bundesländer Berlin und Brandenburg) vor und die Zielgruppe wird definiert. Eine kompetenzorientierte Zuordnung der Inhalte liegt nicht vor. Das Material enthält Vorlagen für verschiedene Rollen, die in einem Planspiel eingenommen werden können. Vor de Durchführung des Planspiels im Unterricht muss die Lehrkraft Themen wie Energiegewinnung, Energiesicherheit, erneuerbare Energien, Vor- und Nachteile von Wasserkraft, globale Wirtschaft etc. zwingend im Unterricht thematisieren. Dann kann das Planspiel zur Festigung des Wissens und zur Reflexion der Schüler:innen dienen.
Die Methode Planspiel ist im Prinzip handlungsorientiert, wenn die Schüler:innen die Möglichkeit haben, die Rollen und deren Argumente mitzugestalten. Im vorliegenden Fall werden die Rollen zu starr vorgegeben. Es bleibt die Frage offen, welches Wissen, außer der Erfahrung, dass es bei solchen Bauprojekten zu Interessenskonflikten kommt, die Zielgruppe nach dem Planspiel wirklich erwirbt und worin der Kompetenzzuwachs liegt. Der Lerngegenstand wird sachlich nicht umfassend dargestellt, denn es fehlen Informationsmaterialien, auch für die Schüler:innen, die sich tiefergehend mit der Thematik auseinandersetzen. Es liegen viele Kopiervorlagen vor, die eine eher aufwendige Vorbereitung bedeuten. Insbesondere aufgrund des fehlenden Materials (Infotexte), der starr vorgegebenen Rollen und der wenig berücksichtigten Kontroversität erhält das Material die Bewertung: befriedigend.
Bewertung im Detail
Kurzbewertung Inhalt
Der Lerngegenstand wird sachlich nicht umfassend dargestellt, denn es fehlen Informationsmaterialien, auch für die Schüler:innen, die sich tiefergehend und objektiver mit der Thematik auseinandersetzen. Die Lehrkraft müsste sich vor Verwendung des Material intensiv mit dem Thema Wasserkraft und Energiegewinnung befassen. Dazu werden auf der Homepage des Anbieters Fachtexte zur Verfügung gestellt, die wiederum eher die nachteiligen Aspekte der Wasserkraftprojekte darstellen. Das Thema Selbstwirksamkeit wird nicht erfasst und tatsächliche Problemlösungsstrategien werden nicht thematisiert. Die Eigenverantwortlichkeit der Schüler:innen bei der Thematik Nachhaltigkeitsstrategien wird nicht berücksichtigt. Wie kann die Zielgruppe zur Problemlösung beitragen? Die Fragen, die für die Reflexionsrunde vorgeschlagen werden, sind allgemein gehalten, aber nicht auf das Thema Nachhaltigkeit bezogen.
Kurzbewertung Didaktik
Vor der Verwendung des Materials und der Durchführung des Planspiels im Unterricht muss die Lehrkraft Themen wie Energiegewinnung, Energiesicherheit, erneuerbare Energien, Vor- und Nachteile von Wasserkraft, globale Wirtschaft etc. zwingend im Unterricht thematisieren. Dann kann das Planspiel zur Festigung des Wissens und zur Reflexion der Schüler:innen dienen. Die Methode "Planspiel" sollte vorher eingeführt werden oder bekannt sein, sonst kann das Spiel sehr schnell zum Stocken kommen. Die Methode Planspiel ist im Prinzip handlungsorientiert, wenn die Schüler:innen die Möglichkeit haben, die Rollen und deren Argumente mitzugestalten. Es bleibt die Frage offen, welches Wissen, außer der Erfahrung, dass es bei solchen Projekten zu Interessenskonflikten kommt, die Zielgruppe nach dem Planspiel wirklich erwirbt und worin der Kompetenzzuwachs liegt.
Kurzbewertung Gestaltung
Es liegen sehr viele Materialien vor, die ausgedruckt werden müssen. Im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens ist der Ansatz daher nicht gut gewählt. Da die Rollen nicht als Einzeldateien vorliegen, kann das Material den Schüler:innen nicht online zur Verfügung gestellt werden. Das Design der Rollenkarten wirkt (durch den beigen Hintergrund) etwas altmodisch. Die Rollen sind unterschiedlich lang gestaltet und somit auch der fachliche Inhalt zur Rolle. Die Schüler:innen sehen lediglich ihre zu spielenden Rollenbeschreibungen. Die Ereigniskarten werden von der Spielleitung ausgespielt. Es fehlen Materialien wie die Unterdrückungskarte und die grundlegenden Infotexte für die Schüler:innen. Ein s/w Druck würde die Qualität verschlechtern.