Unterrichtsmaterial: (T)Räume finanzieren
Arbeitsmappe für Lehrkräfte zu Finanzwissen am Beispiel Wohnen
Unterrichtsmaterial: (T)Räume finanzieren
Arbeitsmappe für Lehrkräfte zu Finanzwissen am Beispiel Wohnen
- Herausgeber
- Stiftung Jugend und Bildung
- Materialformat
- Methoden- / MaterialsammlungPDF Datei(en)
- Zielgruppe
- MittelstufeOberstufeBerufliche Bildung
Gesamtbewertung:
Inhalt und Kurzbewertung
"Die eigenen vier Wände als Lebensentwurf": Um diesen Traum zu verwirklichen, bedarf es mannigfaltigen Wissens und Kompetenzen. Zur Förderung dieser allgemeinen Finanzkompetenz trägt das vorliegende Unterrichtsmaterial bei. Drei Module und die dazu gehörigen elf Arbeitsblätter, didaktisch gut angeleitet, thematisieren und erläutern umfassend Sparen, Erwerb und Finanzierung von einem Eigenheim. Die Lernenden werden mit Vor- und Nachteilen (Miete oder Eigenheim), aber auch mit den Hindernissen einer Finanzierung (Verschuldungsproblematik) vertraut gemacht. Arbeitsaufträge regen z.B. an, sich mit Sparzielen auseinanderzusetzen oder mit der gesellschaftlichen Problematik des demografischen Wandels und der persönlichen Altersversorgung.
Das Unterrichtsmaterial ist gemeinsam mit dem Verband der Privaten Bausparkassen e.V. entwickelt worden. Die fachliche Kompetenz kommt den Arbeitsblättern zugute, ohne die Thematik zu sehr einzuengen. Der Blick wird immer wieder erweitert, z.B. auf den Umgang mit dem eigenen Geld (sparen oder direkt konsumieren) oder die demografische Entwicklung und die Altersversorgung (das Vier-Säulen-Modell). Das fördert einen kritischen Umgang mit Konsum und Finanzierung. Der Hinweis auf den "Finanztest-Rechner Immobilien" der Stiftung Warentest (Immobilien: Kaufen oder Mieten?) hilft den Schüler:innen, eigenständig Vor- und Nachteile beim Kaufen oder Mieten zu analysieren. Ein Manko: Die Darstellung zum Riestervertrag müsste aktualisiert werden. Einen Riester-Vertrag neu abzuschließen, lohnt sich nur in Ausnahmefällen (heute / Herbst 2024), und zwar nur für Geringverdiener mit kinderreicher Familie. Dazu könnten aber auch die Schüler:innen selber im Internet recherchieren.
Bewertung im Detail
Kurzbewertung Inhalt
Das Material fördert, dass sich die Lernenden frühzeitig mit dem Wunsch nach den eigenen vier Wänden als Lebensentwurf auseinandersetzen. Die angebotenen Arbeitsblätter sind umfangreich und bei der Berechnung von finanziellen Zielen, wie Wohneigentum zu finanzieren ist oder früh genug an die Altersvorsorge zu denken (das Vier-Säulen-Modell), hilfreich. Sie können z.B. auch im Mathematikunterricht Verwendung finden. Kritisch anzumerken ist der Beitrag zum Riestervertrag. Einen solchen Vertrag heute neu abzuschließen, lohnt sich nur in Ausnahmefällen. Dazu ist die aktuelle (Herbst 2024) geführte Diskussion zu berücksichtigen.
Kurzbewertung Didaktik
Jugendliche werden durch vielfältige Fragestellungen der 11 vorliegenden Arbeitsblätter an Zukunftsthemen herangeführt: Wie wollen sie leben und wohnen in der Zukunft (Modul 1) und wie könnte Wohnungseigentum finanziert werden (Modul 2)? Dabei geht es grundsätzlich darum, den Blick zu weiten und sich allgemein mit dem demografischen Wandel und der Altersvorsorge (Modul 3) auseinanderzusetzen. Dazu dienen mannigfaltige didaktische Hinweise für die Arbeit im Unterricht: Partnergespräche, Pro und Contra Diskussionen, Internetrecherche etc.
Ausgehend von der Verwendung von Taschengeld / bzw. des ersten Gehalts und anhand reflektierter Konsumausgaben und der Führung eines "Haushaltsbuch" wird an die Lebenswelt der Jugendlichen angeknüpft. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird der Blick auf die Finanzierung von Eigentum im Bereich Wohnen gelenkt. Zahlreiche Rechenbeispiele sollen dabei helfen, mehr über Sparmodelle (u.a. über staatliche Wohneigentumsförderung) zu erfahren und diese kritisch zu reflektieren. Die detaillierten Arbeitsvorlagen sind auch sehr gut für den Mathematikunterricht zu verwenden.
Kurzbewertung Gestaltung
Im Prinzip eine gut gelungene Gestaltung. Gliederung und Überschriften leiten gut durch den Text und die Thematik. Die verwendeten Grafiken und Darstellungen könnten durchaus größer dargestellt sein. Insgesamt wirkt der Text in seiner Darstellung, nicht aber in seinem Inhalt, zu überladen. Das Material bietet keinen Platz für eigene Anmerkungen und Ergänzungen, sowohl im Material für die Lehrkräfte, als auch in den folgenden 11 Arbeitsblättern für die Schüler:innen.