Vor vielen Schulen bietet sich morgens das gleiche chaotische Bild: Besorgte Eltern fahren ihre Kinder zur Schule. Sie parken direkt vor dem Eingang, blockieren Wege und Zufahrtsstraßen. Die Aktionstage „Zu Fuß zur Schule“ vom 16. bis 27. September setzen dieses Jahr ein Zeichen gegen diese Elterntaxis, und helfen gleichzeitig der Umwelt.
Wie eine Forsa-Umfrage 2018 zeigte, wird fast ein Fünftel aller Grundschulkinder von ihren Eltern zur Schule gefahren. Lehrkräfte machen sich daher zum einen Sorgen um die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler, und zum anderen, weil die Elterntaxis die Kinder gefährden, die zu Fuß zur Schule kommen. Zudem zeigen Studien, dass Kinder davon profitieren, wenn sie zu Fuß zur Schule gehen. „Dazu gehören eine höhere Konzentration im Unterricht und eine gesteigerte körperliche Fitness“, konkretisiert ADAC-Sprecher Johannes Boos gegenüber der „Frankfurt Neuen Presse“.
Und Experten sehen einen weiteren positiven Effekt: „Jeder Weg, der zu Fuß gegangen oder mit dem Fahrrad gefahren wird, verringert den Verkehr und damit auch die Umweltverschmutzung“, heißt es auf der Webseite des Deutschen Kinderhilfswerks, das jedes Jahr zusammen mit dem Ökologischen Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) die Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ ausrichtet.
Anregungen für Schulen
Die Aktionstage dieses Jahr stehen unter dem Motto „Mitmachen und Elterntaxi stehen lassen“. Vom 16. bis 27 September sind Kinder und Jugendliche aufgerufen, bewusst zu Fuß zur Schule zu laufen – oder den Weg mit dem Roller oder auf dem Fahrrad zurückzulegen. Darüber hinaus können sich Schulen mit weiteren Projekten und Ideen zu dem Thema beteiligen.
Auf der Homepage des Aktionstags finden Lehrkräfte konkrete Projektideen anderer Schulen. So hat die Hildegard-von-Bingen Grundschule in München beispielsweise im vergangenen Jahr einen Parcours aufgebaut, an dessen Stationen die Kinder spielerisch etwas zu den Themen Verkehrssicherheit, Bewegung und Nachhaltigkeit lernen konnten. Eine andere Grundschule hat Laufpatenschaften eingeführt oder Spendenaktionen für jeden gelaufene Kilometer organisiert. Das langfristige Ziel: Ein Umdenken erreichen, von dem alle profitieren.
Seit 2007 richten der VCD und das Deutsche Kinderhilfswerk gemeinsam die Aktionstage aus. In 2018 haben sich 80.000 Kinder und 3.500 Klassen und Kindergartengruppen an den Aktionstagen beteiligt.