Datum: 15.06.2016

Bildung in der digitalen Welt: Kultusminister legen Strategieentwurf vor

Lehrkräfte sollen Medienexperten werden

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Quelle: (c) dschap - Pixabay CC0 Public Domain

Wie weiter mit der digitalen Bildung? Die Kultusministerkonferenz (KMK) will dazu bis Ende des Jahres eine Strategie verabschieden. Ein erster Entwurf liegt jetzt vor. Die Digitalisierung des Bildungsbereichs wird darin als „nationale Aufgabe“ beschrieben. 

„Was wir brauchen, sind klare Anforderungen für das Lehren, Lernen und Leben in der digitalen Welt“, so der Kommentar der amtierenden Präsidentin der KMK, der Bremer Bildungssenatorin Dr. Claudia Bogedan. Denn der reflektierte, konstruktive und kritische Umgang mit digitalen Medien sei für Kinder und Jugendliche genauso bedeutsam wie Rechnen, Lesen und Schreiben. Diese Kompetenzen seien „eine zentrale Voraussetzung für soziale Teilhabe.“

Den Entwurf der Strategie mit dem Titel „Bildung in der digitalen Welt“ hat die KMK zur Mitberatung an Fachverbände übermittelt. In dem Papier geht es unter anderem um die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften sowie die Anforderungen an die Lehrpläne. Die „notwendigen Kompetenzen für ein Leben in einer digitalen Welt“ zu vermitteln betreffe alle Unterrichtsfächer.

Damit ändert sich nach Ansicht der KMK auch die Rolle der Lehrerinnen und Lehrer. Sie müssten neben ihren fachlichen Zuständigkeiten zugleich Medienexperten werden und digitale Medien in ihrem jeweiligen Fachunterricht „professionell und didaktisch sinnvoll“ einsetzen. Um sie dafür fit zu machen, sollen entsprechende Kompetenzen „über alle Phasen der Lehrerbildung hinweg aufgebaut und stetig aktualisiert werden“. 

Unklar lässt das Papier, wie Schulen die benötigte Infrastruktur und Ausstattung zur Digitalisierung der Bildung bereitgestellt bekommen sollen. Hierzu heißt es in dem Entwurf lediglich, die Zusammenarbeit mit Partnern, etwa der IT-Wirtschaft oder dem Bund, sei „besonders gefordert“. Anknüpfungspunkte für eine dauerhafte Zusammenarbeit sollen bis Herbst stehen. 

Dass der Bund seine Aktivitäten beim Thema digitaler Wandel in der Bildung verstärken will, kündigte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka auf einer gemeinsamen Konferenz mit der KMK am 10. Juni in Berlin an. Ihr Ministerium arbeite bereits an einer strategischen Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft, so Wanka. „Wir wollen das Potenzial des Lernens mit digitalen Medien übergreifend für alle Bildungsbereiche erschließen.“