Datum: 11.12.2020

Das Fest der Völlerei?

Ein kritischer Blick auf den Konsum rund um Weihnachten mit dem Materialkompass

Weihnachten

Quelle: (c) Pixabay

Weihnachten dreht sich viel ums Essen. Supermärkte werben mit Festtagsessen. Familientraditionen. Ein guter Anlass, um im Unterricht zu hinterfragen, wo kommt das Essen her und wie steht es um die Klimabilanz. Wer weiß, wie Essen entsteht, bringt ihm mehr Wertschätzung entgegen.

Die vielen Traditionen, Wünsche und Vorstellungen an Weihnachten bieten einen lebensweltnahen und kritischen Blick auf unsere Konsumgewohnheiten. Ob nun im Präsenzunterricht oder Remote: der Materialkompass hat exemplarisch zwei Unterrichtsvorschläge herausgesucht und gibt Tipps  zur Adaption rund um Weihnachten.

Ein Teller voller Klima

Das Material „Ein Teller voller Klima“ des Unabhängigen Instituts für Klimafragen thematisiert die Folgen unserer Ernährung. Dabei wird in einen ersten Schritt ein selbstreflexiver Ansatz gewählt, indem beispielsweise ein Ernährungsfragebogen erstellt wird oder die Essgewohnheiten der Schülerinnen mittels eines Bewegungsspiels analysiert und diskutiert werden. Besonders das Bewegungsspiel Obstsalat lässt sich durch seinen offenen Charakter sehr gut auch auf das Thema Weihnachten und Ernährung fokussieren, ohne dass entscheidende Aspekte oder Lernziele verloren gehen. Folgend werden ökologische und konventionelle Landwirtschaft miteinander verglichen, etwa wenn es um den ökologischen Fußabdruck von unterschiedlich produzierten Gütern geht. Auch wird die Klimabilanz von beliebten Nahrungsmitteln erarbeitet und deren Konsum kritisch diskutiert. Dass man auch mit gutem Gewissen leckere Rezepte erproben und Gerichte schlemmen kann, zeigt die Zubereitung eines Frühstücks – vielleicht ein schöner Abschluss dieses aufregenden Schuljahres mit Ihrer Klasse.

Nahrungsmittelproduktion- und verschwendung

Das Material Nahrungsmittelproduktion- und verschwendung ist zwar bereits von 2013, hat in seinem Kapitel zur Verschwendung von Lebensmitteln aber nicht an Aktualität verloren. Noch immer landen mehr als 1,3 Millionen Tonnen Lebensmittel weltweit und jährlich mehr als 500.000 Brote in der Tonne. Ein selbstkritischer Blick auf das eigene Konsumverhalten – auch und besonders an Weihnachten – tut hier vielleicht nicht nur den Schülerinnen und Schülern gut.

Das Kapitel zeigt eindrücklich auf, wie viele Nahrungsmittel von der Produktion, über den Transport und Handel bis hin zum Verbraucher an welcher Stelle weggeworfen werden. Dabei ist besonders von Bedeutung, welche Folgen die Verschwendung von Lebensmittel in einem globalen Kontext haben. Mittels zahlreicher Arbeits- und Aufgabenvorschläge werden die Schülerinnen sensibilisiert und ermuntert, aktive Veränderungen in ihrer Schule und in ihrer Familie herbeizuführen; etwa durch ein Interview mit den Eltern zur Ernährung und Verschwendung oder durch Aktionen in der eigenen Schulmensa. Durch die Offenheit des Materials und seiner Aufgaben lassen sich diese sehr gut auch auf spezielle Anlässen wie Weihnachten beziehen. Analysieren sie beispielsweise, wie viele Lebensmittel wirklich gebraucht werden oder disutieren Sie, ob der Verzicht von Fleisch über die Feiertage ein gutes Beispiel für den Sinn des Weihnachtsfestes ist.

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