Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) stellte auf der Bildungsmesse didacta 2017 den Relaunch des Webportals verbraucherbildung.de vor. Lehrkräfte, Pädagogen und Interessierte finden hier geprüfte Unterrichtsmaterialien zu lebensnahen Themen.
Vom 14. bis 18. Februar konnten Messebesucher sich an einem gemeinsamen Stand mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg auf der Bildungsmesse didacta über die Arbeit des Verbandes im Bereich Verbraucherbildung informieren. Themen waren unter anderem Materialien für Lehrerinnen und Lehrer, die Verbraucherbildungsthemen im Unterricht umsetzen wollen, sowie Gespräche mit Anbietern und Organisationen zur Qualitätssicherung bei Unterrichtsmaterialien.
Im Mittelpunkt des Messeauftrittes stand der Relaunch des Schulportals verbraucherbildung.de. Auf der optisch modernisierten und funktional optimierten Plattform sind geeignete Schulmaterialien noch besser auffindbar. Thematischer Schwerpunkt der Website sind Unterrichtsmaterialien zu digitalen Medien. Passende Hintergrundinformationen bieten Anregungen zur aktuellen Unterrichtsgestaltung. Auch zu den Themen nachhaltiger Konsum, gesunde Ernährung und Finanzen finden Lehrkräfte Anregungen zur Umsetzung im Unterricht.
Zudem stellte der vzbv mit der Datenbank „Materialkompass“ die einzige unabhängige Bewertungsplattform für freie Unterrichtsmaterialien vor. Durch die Förderung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz bietet der Materialkompass neue Materialien zum Thema Digitale Medien. Sämtliche verfügbaren Materialien werden von einem Expertenteam geprüft. Beurteilt werden die fachliche, die methodisch-didaktische und die gestalterische Qualität eines Materials. Mit seinen öffentlich einsehbaren Bewertungskriterien stellt der Materialkompass die Benchmark für Qualitätsentwicklung in der Bildung dar.
Der vzbv sieht die Datenbank außerdem als gutes Mittel, um Lobbyismus in Schulen vorzugreifen und dem unkontrollierten Einfluss von Unternehmensorganisationen in Schulen durch das Bereitstellen kostenloser Lehrmaterialien entgegen zu wirken. In einer Befragung des vzbv gaben neun von zehn Lehrkräften an, dass externe Materialien für sie genauso relevant sind wie reguläre Schulbücher. Zu Verbraucherthemen wie Mediennutzung, Umgang mit Geld oder Umweltschutz bekommen Lehrkräfte Unterrichtsmaterialien heute oft direkt von der Wirtschaft angeboten. 55 % der befragten Lehrkräfte sind schon einmal mit solchen Angeboten in Kontakt gekommen. Allerdings haben die Lehrkräfte ebenfalls nach eigener Aussage schlicht keine Zeit, Unterrichtsmaterialien aus der Wirtschaft selbst ausführlich zu prüfen. verbraucherbildung.de bietet da einen transparenten und unabhängigen Vergleich zu Materialien der verschiedensten Herausgeber.
In Zukunft möchte der vzbz das erprobte Bewertungssystem des Materialkompass für diverse Formate, für Schulungen und (Online-) Weiterbildungen anpassen und weiterentwickeln. Zudem wird der vzbv für Materialien die in der Bewertung gut abschneiden ein Gütesiegel entwickeln, welches Materialanbieter verwenden können.
Das Lehrkräfteportal wird über ein Projekt vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz noch bis Oktober 2017 gefördert. Der vzbv setzt sich für eine Weiterführung des Projektes in allen Themenbereichen der Verbraucherbildung ein.