Rund einen Monat bleibt Schulen noch, um sich um die Auszeichnung als Verbraucherschule zu bewerben. Genug Zeit, die fünf notwendigen Schritte dafür umzusetzen.
Nachhaltig einkaufen, Werbebotschaften hinterfragen, Medien kritisch konsumieren – Verbraucherbildung steckt hinter zahlreichen entscheidenden Alltagskompetenzen. Noch bis zum 1. Oktober 2021 können sich Schulen, die sich dafür einsetzen, aus jungen Menschen starke Verbraucher:innen zu machen, als Verbraucherschule bewerben. Die Zeit scheint knapp, doch die Bewerbung ist unkompliziert.
Schon zum fünften Mal zeichnet der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gemeinsam mit einer Fachjury Schulen in Deutschland aus, die mit ihren Schüler:innen konkret Themen des Verbraucheralltags aufarbeiten. Mit der Auszeichnung zeigen die geehrten Schulen auch nach außen, dass sie sich in besonderer Weise darum bemühen, Kinder und Jugendliche auf ein selbstbestimmtes Leben vorzubereiten.
„Im vergangenen Schuljahr war nichts wie gewohnt. Lehrkräfte unterrichteten auf Distanz, die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern war eingeschränkt oder gar nicht möglich. Dennoch lief das Engagement für Verbraucherbildung vielerorts weiter, wenn auch in reduziertem Maße. Wir wollen mit der Auszeichnung Verbraucherschule innovative Maßnahmen sichtbar machen und damit auch Impulse für die Zeit nach Corona geben“, sagt Anne de Vries, die beim vzbv für die Auszeichnung und das Netzwerk Verbraucherschule zuständig ist.
Bewerben können sich alle allgemein- und berufsbildenden Schulen – und zwar in nur fünf Schritten:
1. Im Netzwerk Verbraucherschule des vzbv anmelden: Eine Interessensbekundung über das Serviceportal Verbraucherbildung reicht; Anmeldung und Teilnahme sind kostenfrei und unverbindlich. Ziel des Netzwerks ist es, Schulen bei der Umsetzung der Verbraucherbildung zu unterstützen. Neben Starthilfe bietet das Netzwerk seinen Mitgliedern aktuelle Informationen, Online-Fortbildungen und Austauschmöglichkeiten.
2. Für die Bewerbung geeignete Maßnahmen auswählen:
Verbraucherbildung umfasst die Handlungsfelder
- Ernährung und Gesundheit,
- Finanzen, Marktgeschehen und Verbraucherrecht,
- Medien und Information sowie
- nachhaltiger Konsum und Globalisierung.
Schulen, die sich bewerben wollen, sind aufgefordert, beispielhaft darzustellen, wie und in welchem Handlungsfeld sie im zurückliegenden Schuljahr 2020/2021 ihren Schüler:innen Alltagskompetenzen vertiefend vermittelt haben.
3. Bewerbungskategorie auswählen:
Den Schulen stehen grundsätzlich drei Kategorien zur Verfügung, in denen sie sich um eine Auszeichnung als Verbraucherschule bemühen können: Gold, Silber und Bronze. Aufgrund der Corona-Pandemie, die das Schuljahr 2020/2021 maßgeblich bestimmt hat, kommt in diesem Jahr eine weitere Kategorie hinzu. Welche Kategorie sich jeweils am besten eignet, hängt davon ab, wie stark eine Schule Verbraucherbildung im Schulalltag verankert hat.
- Voraussetzung Bronze: mindestens eine Maßnahme zur Verbraucherbildung mit einem besonderen Bezug zum Umwelt- und Ressourcenschutz aktiv umgesetzt.
- Voraussetzung Silber: mindestens vier Maßnahmen aktiv umgesetzt, die in Summe alle vier Handlungsfelder der Verbraucherbildung abdecken.
- Voraussetzung Gold: mindestens vier Maßnahmen aktiv umgesetzt, die in Summe alle vier Handlungsfelder der Verbraucherbildung abdecken. Verbraucherbildung ist zusätzlich im Schulcurriculum, im Schul(entwicklungs)- oder Qualitätsprogramm verankert.
- Voraussetzung Extra: mindestens eine Maßnahme aktiv umgesetzt, die die Pandemie inhaltlich aufgegriffen oder auf neue Wege der Kompetenzvermittlung gesetzt hat. Das kann zum Beispiel ein digitales Medienkompetenzprojekt rund um Corona-Fake-News gewesen sein oder ein praktisch ausgerichteter Online-Workshop etwa zum Thema Girokonto.
4. Schulteam gründen:
Das Schulteam vertritt die schulischen Bemühungen um Verbraucherbildung nach innen und außen. Es besteht mindestens aus zwei Lehrpersonen; freiwillig dürfen sich auch Schüler:innen sowie Eltern im Schulteam engagieren. Die Schulleitung kann ebenfalls Mitglied sein, muss mindestens aber der Gründung des Teams zustimmen. Eine Lehrkraft des Schulteams agiert als Ansprechperson für den vzbv.
5. Bewerbung ausfüllen:
Der Bewerbungsbogen für die Auszeichnung als Verbraucherschule steht online auf dem Schulportal www.verbraucherbildung.de des vzbv zur Verfügung. Unterstützung beim Ausfüllen bieten die Erläuterungen zu den Bewerbungsunterlagen sowie das Projektteam rund um Anne de Vries.
Der Bewerbungsschluss ist der 1. Oktober 2021.
Für Schulen, die sich bereits um Verbraucherbildung bemühen, aber 2020/2021 nicht ausreichend Maßnahmen umsetzen konnten, lohnt es sich schon jetzt, sich auf die 6. Auszeichnungsrunde zu konzentrieren. Die Bewerbungsphase startet im Mai 2022. Unterstützung finden sie im Netzwerk Verbraucherschule.