Datum: 21.02.2025

Good Practice: Schulkommunikation mit Instagram

Wir stellen regelmäßig vor, wie Schulen aus dem Netzwerk Verbraucherbildung diese im Schulalltag umsetzen. Nachmachen erlaubt.

viele Hände, Handys und Social Media Icons

Quelle: Redpixel (Adobe Stock)

2.800 Menschen bilden noch keine Stadt – ein Dorf mittlerer Größe aber allemal. Dieser Größe entspricht auch die Werner-Heisenberg-Schule, eine Selbstständige Berufliche Schule des Kreises Groß-Gerau in Rüsselsheim. Doch während in einem Dorf die Kommunikation nahezu automatisch erfolgt, „hakte“ eben diese lange Zeit unter den Lernenden und Studierenden. Abhilfe schafft seit Corona der Social-Media-Kanal whs4u. Dieser möchte damit nicht nur ein Medium für Namen und Neuigkeiten, spannende Konzepte und Angebote sein. whs4u dient dazu, ein Netzwerk unter Lernenden und Studierenden zu pflegen und es ihnen zu erleichtern, den Bezug zu ihrer Schule zu halten. Vorträge zum sicheren Umgang im Netz ergänzen die Social-Media-Aktivitäten der Schule. 

Im Überblick

  • Thema: whs4u – der Insta-Kanal und „Eingeloggt, sicher durch die digitale Welt“ 
  • Handlungsfeld: Medien
  • Klassenstufe: Lernende und Studierende
  • Lebensweltbezug: Medien als Kommunikationsweg
  • Umfang/Dauer: gesamtes Schuljahr
  • Methoden: Projekt, Vorträge
     

Herangehensweise und Umsetzung

Die Zahl der Follower von whs4u steigt kontinuierlich. „Bei 540 sind wir inzwischen angekommen“, freut sich Cora Dharmani. Sie betreut als Lehrkraft den Social-Media-Kanal und stuft ihn als „niedrigschwelliges Angebot und wertvolle Alternative zur Webseite der Schule“, die in diesem Jahr bereits zum dritten Mal vom Verbraucherzentrale Bundesverband als Verbraucherschule Silber für ihre gebündelten Social-Media-Aktivitäten ausgezeichnet wurde, ein. 

Das erklärte Ziel des Insta-Kanals sei es, für mehr Transparenz zu sorgen. Entsprechend führt dieser auch kein Dasein im Verborgenen. Neuen Lernenden und Studierenden wird er früh ans Herz gelegt – auch in der Hoffnung, die Kommunikation untereinander zu intensivieren. Folgerichtig wirbt die Schule für ihn nicht nur mit netten Worten, sondern schafft Möglichkeiten des Netzwerkens. Etwa durch das Angebot, Berichte über persönliche Erlebnisse und Erfahrungen während eines über das Erasmus+ zustande gekommenen Auslandsaufenthaltes zu teilen. 

Gewinnspiele mit kleinen Preisen (Gutscheine für die Cafeteria/Bücher) locken neue Follower an. Plakate im Schulgebäude weisen auf den Kanal hin. Cora Dharmani betont einen gewollten Zusatzeffekt des Kanals: „Durch ihn werden potenzielle neue Lernende und Studierende sowie deren Eltern auf uns aufmerksam. Das unterstützt unsere Öffentlichkeitsarbeit.“ 

Leichter Zugang – soziales Netzwerk

Wer whs4u nutzen möchte und dort beispielsweise leicht Zugang zu „unseren tollen Angeboten wie Workshops oder dem Wirken der Schulseelsorge sowie der Beauftragten für Inklusion und Queere“ findet, akzeptiert die hauseigenen Regeln. „Wie sind wertefrei, aber demokratisch, religionsoffen und Schülerorientiert“, garantiert Cora Dharmani. Als Beispiel nennt sie den Umgang mit dem Nahost-Konflikt: „Wir denken an Israel, aber auch an die Menschen im Gazastreifen.“ Und wenn jemand doch einmal den Bogen überspannt, wird gegebenenfalls die Kommentarfunktion gesperrt.

Sicherer Umgang mit Social Media

Dies dient dem Lernen eines sicheren und sauberen Umgangs mit Sozialen Medien – so wie es auch die Vortragsreihe „Eingeloggt, sicher durch die digitale Welt“ tut. Die Verbraucherzentrale Hessen e.V. bietet diese in Kooperation mit der Schulsozialarbeit des Kreises Groß-Gerau für insgesamt zehn Klassen an. Sie sind Bestandteil des jährlichen Unterrichts und werden inhaltlich auf die Wünsche der Lernenden und Studierenden zugeschnitten. „Dadurch bekommen sie einen sehr individuellen Charakter und stoßen auf das Interesse der Zielgruppen“, weiß die betreuende Schulsozialarbeiterin Alisa Günther. In den 90minütigen Vorträgen, die Raum für persönliche Nachfragen bieten, kommt nahezu alles rund um den Datenschutz, die Sicherheit und das Einkaufen im Netz sowie die sogenannten Fake-Profile zur Sprache. 

Die Bilanz der Werner-Heisenberg-Schule zu den eigenen Maßnahmen der Verbraucherbildung fällt positiv aus: „Voraussichtlich wird es nicht die letzte gewesen sein“, heißt es auf der eigenen Homepage. Auf ihr ist auch das „Versprechen“ zu lesen, dass auch künftig neue Ideen und Konzepte dieses Engagement bereichern werden.
 

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