Klimabildung für alle – so lautet das Ziel der Public Climate School, ein Bildungsprogramm, das Studierende der Fridays For Future Bewegung gestartet haben. Vom 16. bis zum 20. Mai 2022 laden sie zum dritten Mal zur Aktionswoche ein, zu der nicht nur ein spezifisches Schulprogramm gehört, sondern auch ein Workshop-Angebot extra für Lehrkräfte.
„Die Klimakrise ist jetzt und deswegen müssen wir dringend lernen, wie wir eine lebenswerte Zukunft für alle gestalten können“, erklärt Christian Große von Students for Future die Beweggründe hinter der Aktionswoche. Eine Woche lang unterstützt die Public Climate School mit dem zugehörigen Schulprogramm Lehrkräfte, die Klimakrise und mit ihr verbundene Themen wie Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit im Unterricht zu behandeln. Der Verein Klimabildung ist offizieller Kooperationspartner der Public Climate School und verantwortet das Schulprogramm. „Unser Konzept greift die Kernkompetenzen des Orientierungsrahmens für den Lernbereich Globale Entwicklung auf und setzt die Ziele des Nationalen Aktionsplans konkret für die Schule um“, so der Verein. Die Schüler:innen sollen in die Lage versetzt werden, „sich Erkenntnisse der Klimakrise anzueignen, diese zu bewerten und dann ins Handeln zu kommen“.
Jeder Tag der Aktionswoche widmet sich einem speziellen Rahmenthema, an dem sich alle Veranstaltungen des Tages orientieren:
- Montag: Unsere Umwelt
- Dienstag: Unsere Wirtschaft
- Mittwoch: Unsere Mobilität
- Donnerstag: Unsere Energie
- Freitag: Unsere Politik
Ausgezeichnet mit dem K3-Preis für Klimakommunikation
Die Public Climate School wurde im Oktober 2021 mit dem K3-Preis für Klimakommunikation in der Kategorie „Wissen, Einordnen, Debattieren – für Klimakommunikationsformate aus Wissenschaft und Forschung“ ausgezeichnet. Der K3-Preis ehrt Projekte, Initiativen oder Medienformate, die einen gesellschaftlichen Austausch über Klimaschutz, Klimapolitik oder Klimafolgenanpassung fördern und geeignet sind, Menschen für die Klimathematik zu interessieren und zu aktivieren. Er wird in drei Kategorien vergeben; der erste Platz ist jeweils mit 4.000 Euro dotiert. Der K3-Preis ist eng angelehnt an den K3-Kongress zu Klimakommunikation.
Täglich ab 8.30 Uhr besteht für Schulklassen die Möglichkeit, am digitalen Live-Unterricht teilzunehmen. Eine Anmeldung dafür ist nicht notwendig. Die Lehrkraft muss lediglich zur im Stundenplan angegebenen Uhrzeit den Livestream starten, der über den YouTube-Kanal von Students For Future läuft. Die einzelnen Unterrichtseinheiten dauern 20 Minuten. Informationen zum Inhalt der einzelnen Stunden, welche Aufgaben die Schüler:innen erwarten und wie Lehrkräfte das Thema vor- sowie nachbereiten können, bieten die detaillierten Themenbeschreibungen. Dort finden sich auch Angaben, an welche Altersgruppe sich die Inhalte richten, ob Primar-, Mittel- oder Oberstufe, und für welches Unterrichtsfach sie sich eignen. Stundenverlaufspläne, Arbeitsblätter sowie alle benötigten Materialien sollen laut Organisator rechtzeitig im Vorfeld der Aktionswoche online zum Download zur Verfügung stehen.
Die Livestunden werden aufgezeichnet und können somit auch noch nach der Aktionswoche in den Unterricht einfließen. Im Anschluss an den Live-Input können Schulklassen an einem digitalen Austausch via Zoom mit Referierenden und anderen Schüler:innen teilnehmen. Dafür ist vorab eine Anmeldung notwendig.
Das Schulprogramm umfasst darüber hinaus Workshops und Lesungen für Schulklassen, die teils online und in einigen Städten teils vor Ort stattfinden. Sie richten sich an unterschiedliche Zielgruppen und sind anmeldungspflichtig. Die Verbraucherzentrale NRW lädt in diesem Zusammenhang Schüler:innen ab der zehnten Klasse ein, den Energieführerschein abzulegen. In der 90-minütigen Bildungseinheit beschäftigen sich die Lernenden mit der Frage, wie sie nach dem Umzug in die erste eigene Wohnung Energie sparen und das Klima schonen können.
Zusätzlich gibt es ein eigenes Programm für Lehrpersonen, Schulmitarbeitende und Lehramtsstudierende, um ihnen Handlungsoptionen vorzustellen, wie sie die Themen der Public Climate School in ihren Unterrichts- und Schulalltag integrieren können. Den Auftakt bildet der Workshop „Resilienz und Schule in der Klimakrise“. Er soll der Vorbereitung dienen und Lehrkräften schon im Vorfeld der Aktionswoche, am 10. Mai ab 18 Uhr, Hilfestellung bieten, wie sie sich selbst und ihre Schüler:innen auf den Umgang mit der Klimakrise vorbereiten können.