In unserer Warenwelt geht ohne Labels und Gütesiegel nichts mehr. Sie kleben auf Produkten, zeichnen Dienstleistungen aus und sollen beim Einkaufen schnellen Überblick bieten. Doch allein durch die Menge an verschiedenen Bewertungen, stiften sie inzwischen eher Verwirrung. Das Projekt label-online will Verbrauchern bei der Beurteilung und Wahl der Labels Orientierung geben und bietet für die mobile Generation inzwischen auch eine App an.
Im Jahr 2000 ins Leben gerufen, stellt label-online.de inzwischen das europaweit umfangreichste Angebot zu dem Thema dar. Anhand von Bewertungen und Hintergrundinformationen sollen Nutzer schnell erfassen können, welches Zeichen was bedeutet und welche Qualität dahintersteckt. Rund 700 Labels in 16 Kategorien wie „Essen und Trinken“, „Bekleidung und Schuhe“ oder „Internet und IT“ werden auf der Internetseite aufbereitet. Dabei ist es den Machern der Plattform nach eigener Aussage wichtig, kein Ranking oder „Bashing“ der Labels vorzunehmen, sondern neutral zu bewerten. Träger von label-online ist die Verbraucher Initiative e.V., der Bundesverband kritischer Verbraucherinnen und Verbraucher.
Die Labels werden nach einer einheitlichen, zwölf Punkte umfassenden Matrix bewertet. Untersucht wird, welchen Anspruch ein Label formuliert, wie unabhängig die Vergabe ist, welche Kontrollen vorgesehen sind und wie transparent dieser Prozess für Verbraucher ist. Jedes Einzelkriterium wird in der Matrix mit 1 oder 0 Punkten bewertet. Das vierstufige Bewertungsschema reicht dann von „Besonders empfehlenswert“ bis „Nicht empfehlenswert“. Labels, die dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet sind sowie ökologische und soziale Aspekte in ihren Zertifizierungsprozess mit einbeziehen, sind zusätzlich gekennzeichnet.
Zielgruppengerechte Informationen und eine neue App
Die Plattform will neben den Bewertungen vor allem auch bestimmte Zielgruppen wie Schülerinnen und Schüler ansprechen – mit entsprechenden Erklärvideos, Radiobeiträgen und Hintergrundberichten. Zum Schuljahresstart gibt es beispielsweise wieder Tipps zu nachhaltigem Schulmaterial, zudem bietet die Verbraucher Initiative e.V. regelmäßig Informationsveranstaltungen für Schulen an. Seit 2014 gibt es label-online.de auch als App. Vor allem der jungen Generation, die überwiegend mobiles Internet nutzt, soll dadurch auch unterwegs schnelle Orientierung geboten werden.
Seit Januar 2016 wird das Portal vom Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) gefördert. Der Staatssekretär des BMJV, Gerd Billen, besuchte vor kurzem die Bundesgeschäftsstelle der Verbraucherinitiative e.V., um sich über label-online zu informieren. Er lobte, dass die App für noch mehr „Klarheit im Label-Dschungel“ sorge. Für die Barcode-Funktion kooperiert label-online mit „Codechek“. Die App „Codecheck“ hilft mit einem Barcode-Scanner kritische Inhaltsstoffe aufzudecken.
Datum: 07.08.2017
Labels und Siegel online checken: App für die mobile Generation
Das Verbraucher-Projekt Label-online