Laufmasche in der Nylon-Strumpfhose? Früher gab es dafür einen eigenen Beruf: Repassierer:innen haben die empfindliche Fußbekleidung wieder geflickt. Heute landet ein Nylon-Strumpf mit Loch direkt im Müll – ebenso wie fast all unsere Besitztümer, die einen Defekt aufweisen. Ein Verhalten, das erhebliche negative Folgen hat. Und hier kommt das Unterrichtsmaterial „Let´s fix it – Reparatur und Ressourcenschonung“ von RepaNet ins Spiel. Es erklärt die Zusammenhänge zwischen Konsumverhalten, Klimawandel sowie Gesellschaftsproblemen und empfiehlt eine simple Lösung: Reparatur. Empfohlen wird es für Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren.
Das 37 Seiten umfassende PDF-Dokument, das kostenlos zum Download bereitsteht, ist in mehrere Themenschwerpunkte eingeteilt. Unter anderem geht es um den „ökologischen Fußabdruck“ und was hinter diesem Begriff steckt. Weitere Inhalte sind der ökologische Rucksack, die Mengen und Wege unseres Abfalls und die Reparatur als Grundstein für einen ressourcenschonenden und abfallvermeidenden Lebensstil. Ergänzend vermitteln drei weitere Materialpakete von RepaNet konkrete Reparatur-Kompetenzen in den Bereichen Textilien, Elektronikgeräte und Fahrräder. Sie stehen ebenfalls kostenlos zum Download zur Verfügung.
- Die Arbeitsmethoden sind sehr variantenreich: Das Materialpaket umfasst Arbeitsblätter, die jedes Kind für sich bearbeitet, Aufgaben, die die Schüler:innen in Kleingruppen lösen, Diskussionsrunden, an denen die gesamte Klasse teilnimmt, sowie ein Schätz-Spiel und Links zu digitalen Modulen – beispielsweise zum Fußabdruck-Rechner.
- Für die Lehrkräfte bietet das Material Texte zur Vorbereitung, ausführliche Begriffserläuterungen und detaillierte Vorschläge, wie sie eine Stunde aufbauen, eine Fragerunde eröffnen oder die Schüler:innen „in Bewegung“ bringen können.
- Die Inhalte eignen sich sowohl für den normalen Unterricht als auch für eine Projektwoche.
- Die Unterrichtsvorschläge ermöglichen es den Schüler:innen, sehr viel über sich selbst zu lernen – über ihr eigenes Konsumverhalten und dessen Folgen. Gleichzeitig erfahren sie aber auch, wie sie es ändern können.
Je nach Kenntnisstand der Schülerschaft und je nachdem, wie viel Unterrichtszeit die Lehrkraft für das Thema eingeplant hat, kann sie das Paket komplett oder nur in Teilen durchnehmen. Darüber hinaus kann das Material auch in verschiedenen Fächern zum Einsatz kommen. So bietet sich der Themenbereich „Unser Ressourcenverbrauch – Leben auf großem Fuß“ sowohl für den Erdkunde- als auch den Wirtschafts-, Biologie- oder Ethik-Unterricht an. Im Mittelpunkt steht neben dem eigenen ökologischen Fußabdruck nämlich auch die globale Verteilung des Ressourcenverbrauchs. Das Thema Abfall-Check eignet sich sogar für den Geschichtsunterricht. Denn dabei beschäftigen sich die Schüler:innen unter anderem mit der Frage, welchen Müll die Menschen im Mittelalter produziert haben, und wie sie damit umgegangen sind.
Da das Unterrichtsmaterial aus Österreich stammt, enthält es vielfach länderspezifische Zahlen, beispielsweise bei den Müllmengen eines Haushalts. Die deutschen Äquivalente müssen Lehrkräfte daher bei Bedarf vorab selbst recherchieren. Aber: Den Zusammenhang zwischen Konsum und Ressourcenverschwendung können Jugendliche auch am Beispiel Österreichs lernen.