Bildung ist ein Schlüssel in vielerlei Hinsicht – das gilt insbesondere, wenn es um das Thema nachhaltige Entwicklung geht. Das Land Nordrhein-Westfalen hat deshalb eine „Leitlinie Bildung für nachhaltige Entwicklung“ veröffentlicht, um Bildungsakteure in Zukunft noch besser zu unterstützen und ihnen Orientierung zu geben.
Das nordrhein-westfälische Schulministerium nennt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eine „Zukunftsaufgabe für unsere Schulen“. Ziel sei es, Schülerinnen und Schülern im Unterricht, in schulischen Projekten und im Schulalltag die Kenntnisse und Kompetenzen zu vermitteln, die sie benötigen, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen. „Im Kern geht es darum, Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihre eigene Zukunft und auch ihre Generation zu gestalten“, so Schulministerin Yvonne Gebauer zur Vorstellung der neuen „Leitlinie Bildung für nachhaltige Entwicklung“ im Vorwort der Leitlinie.
Als konkrete Herausforderung benennt die Ministerin den „Verlust an Biodiversität, die Klimaproblematik, die Meeresverschmutzung, die Begrenztheit wichtiger Ressourcen“ sowie die Herstellung friedlicher Lebensverhältnisse – alles Themen, die in der Schule thematisiert werden sollten.
Konkrete Ansätze und Checklisten
Die Leitlinie ist als Unterstützung für Lehrerinnen und Lehrer gedacht, um anhand geeigneter Themen und Fragestellungen das nötige Wissen zu vermitteln und BNE systematisch in den fachbezogenen Unterricht sowie in das fächerübergreifende Lernen einzubinden. Dabei weisen die Verfasser darauf hin, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung weder durch die Delegation an ein einziges Fach noch durch die Einführung eines neuen Schulfachs „BNE“ bewältigt werden könne. Vielmehr müsse BNE als ein integraler Bestandteil einer umfassenden schulischen Bildung verstanden werden.
Die Leitlinie setzt dabei zum einen am Unterricht an und stellt die Potenziale der verschiedenen Fächer heraus. Dafür werden Lehrkräften beispielsweise Checklisten an die Hand gegeben, die eine übersichtliche Orientierung für den Unterricht bietet, sowie eine Anleitung zur Auswahl und Bearbeitung von spezifischen Fragestellungen. Zum anderen schaut die Leitlinie auf Möglichkeiten der Schulentwicklung durch BNE. „Schulen selbst können zu Lernorten für BNE werden, indem sie ihren Schulalltag einbeziehen und sich auf den Weg zu nachhaltig handelnden Einrichtungen machen“, heißt es in der Leitlinie.
Hintergrund und Ausblick
Bereits im Jahr 2016 verabschiedete NRW eine Landesstrategie für Bildung für nachhaltige Entwicklung und legte den Fokus auf strukturbildende Maßnahmen. Die Grundlage für die neue Leitlinie war eine im Jahr 2017 durchgeführte Untersuchung. Die Studie zeigte, dass BNE-Bezüge in NRW zwar durchaus vorhanden waren, in etlichen Lehrplänen aber noch ausbaufähig sind, berichtet das BNE-Portal der Deutschen UNESCO-Kommission.
Die Leitlinie sei dabei als ein Beitrag zur Umsetzung des „Nationalen Aktionsplans BNE“ zu verstehen. Das bedeutet, auch wenn der Leitfaden in NRW entwickelt und aufgestellt wurde, lässt er sich in weiten Teilen auf die deutschlandweiten Aktivitäten von BNE-Akteuren übertragen.