Die Auswahl an Produkten und Lebensmitteln wird immer größer, die verfügbaren Informationen darüber immer unübersichtlicher. Deshalb hat die Landesregierung Baden-Württemberg im Koalitionsvertrag ein klares Ziel formuliert: Die Stellung der Verbraucher an den Märkten verbessern und ein selbstbestimmtes und reflektiertes Konsumverhalten der Bürger zu fördern. „Verbraucher informieren, bilden und schützen sind die Leitgedanken der Verbraucherpolitik in Baden-Württemberg“, sagte Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, während der ersten Pilotveranstaltung zur Stärkung der Verbraucherbildung in Baden-Württemberg in Steißlingen und Stockach (Bodenseekreis).
Die Initiative zur Verbraucherbildung, die im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, gliedert sich in zwei Säulen: die schulische und die außerschulische. Im schulischen Bereich geht es vor allem darum, die „Leitperspektive Verbraucherbildung“, die im Bildungsplan 2016 verankert wurde, nun praxisnah umzusetzen. Bei den insgesamt sechs festgeschriebenen Leitperspektiven handelt es sich um Themen, die in allen Klassenstufen fächerübergreifend behandelt werden – wie die Verbraucherbildung.
Das Verbraucherministerium Baden-Württemberg unterstützt das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport beispielsweise durch Unterrichtsmaterialien sowie bei der Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte. Hinzu kommt die Ausschreibung des Verbraucherschutzpreises 2017 für Schulen in Baden-Württemberg, die sich an alle allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg richtet, die Verbraucherthemen erfolgreich in den Schulalltag integrieren. Noch bis zum 15. Mai 2017 können sich Klassen, Gruppen oder einzelne Schülerinnen und Schüler online bewerben.
Zur Stärkung der außerschulischen Verbraucherbildung hat zudem Ende März eine ganze Reihe von neuen Veranstaltungen begonnen. „Die beiden heutigen Pilotveranstaltungen, eine Eventveranstaltung mit Vortrag und ein Workshop für junge Erwachsene sollen die Verbraucher neugierig machen für die wichtigen Themen des Verbraucherschutzes“, sagte Staatssekretärin Gurr-Hirsch zum Auftakt. Aufbauend auf den Ergebnissen der Pilotveranstaltungen und den Vorgesprächen mit den Bildungsträgern solle ein mehrstufiges Konzept zur Umsetzung der außerschulischen Verbraucherbildung in Baden-Württemberg entstehen. „Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg wird dabei ein wichtiger Projektpartner für die Fortbildung der Referenten der Erwachsenenbildung sein“, so die Staatssekretärin Gurr-Hirsch.
Datum: 13.04.2017
Neue Projekte sollen Verbraucher in Baden-Württemberg stärken
Zwei Säulen der Verbraucherbildung