Datum: 11.02.2025

Safer Internet Day: Digitale Bildung ist Verbraucherbildung

Ob Fake News oder der Schutz persönlicher Daten: Die große Mehrheit der Verbraucher:innen hält es für wichtig, dass junge Menschen auf digitale Themen vorbereitet werden. Dabei sehen Verbraucher:innen auch die Schulen in der Verantwortung. Das zeigt eine Onlinebefragung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) anlässlich des Safer Internet Day. Der vzbv fordert, die Verbraucherbildung in den Schulen zu stärken – und bietet Lehrkräften Unterstützung mit Materialhinweisen und Fortbildungen. 

„Digitale Bildung ist Verbraucherbildung. Und die ist in Zeiten von Künstlicher Intelligenz und Desinformationskampagnen wichtiger denn je. Bei KI-Anwendungen kritisch zu bleiben oder Fake News zu erkennen, stärkt junge Menschen und damit auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Davon profitieren wir alle“, sagt Vera Fricke, Leiterin des Teams Verbraucherbildung beim vzbv. 

Kindergruppe mit Handys

Quelle: Studio Romantic_AdobeStock

Befragung: Junge Menschen auf digitale Themen vorbereiten

Die große Mehrheit der befragten Verbraucher:innen hält es für sehr oder eher wichtig, dass junge Menschen auf digitale Themen wie den Schutz persönlicher Daten (94 Prozent), das Erkennen von Fake News (91 Prozent) und den Umgang mit sozialen Medien (90 Prozent) vorbereitet werden. Die Befragten sehen nach den Eltern (93 Prozent) vor allem die Schulen (85 Prozent) in sehr oder eher starkem Maße in der Verantwortung, Kindern und Jugendlichen digitale Bildung zu vermitteln. 

Verbraucherbildung: Künftige Bundesregierung muss handeln

Medienbildung ist eine zentrale Säule der Verbraucherbildung. Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte sich bereits 2013 darauf verständigt, Verbraucherbildung flächendeckend in die Lehrpläne aufzunehmen. Doch bislang gibt es nur in acht Bundesländern Vorgaben, wie Verbraucherbildung an Schulen vermittelt werden soll. Der vzbv fordert daher von der künftigen Bundesregierung, die Länder bei der Umsetzung von Verbraucherbildung in den Bereichen Digitales, Finanzen oder auch Ernährung zu unterstützen. 

Schulen, die Verbraucherbildung vermitteln möchten, unterstützt der vzbv seit vielen Jahren mit dem Netzwerk und der Auszeichnung Verbraucherschule. Schulen profitieren von kostenlosen Online-Fortbildungen, Austausch und Impulsen zur Schulentwicklung. Im aktuellen Schuljahr können sich Interessierte zum Beispiel noch für eine Lehrkräfte-Fortbildung zum kritischen Umgang mit Fake News und Hate Speech anmelden. Problematisch ist jedoch, dass die Finanzierung von Netzwerk und Auszeichnung Verbraucherschule nicht dauerhaft gesichert ist. 

Portraitfoto von Vera Fricke

Quelle: Baumbach/ vzbv

Dr. Vera Fricke
Leiterin Team Verbraucherbildung vzbv

Die Angebote des vzbv für Verbraucherbildung an Schulen haben sich etabliert. Jetzt darf nicht an falscher Stelle gespart werden. Die kommende Regierung muss die dauerhafte Finanzierung des Netzwerks und der Auszeichnung Verbraucherschule sicherstellen.

Methode

Internetrepräsentative Online-Befragung von 1.000 Internetnutzer:innen ab 16 Jahren in Deutschland durch das Institut eye square im Auftrag des vzbv. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte in der Gesamtstichprobe. Befragungszeitraum: 23. bis 29. Oktober 2024.

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