Datum: 24.10.2018

Schulen noch nicht fit für digitale Bildung

Digitale Verbraucherbildung stärken durch bessere Kooperation von Bund und Ländern

Fachveranstaltung Fit fürs Netz

Quelle: Steffen Freiberg (Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern, rechts) und Friedlinde Gurr-Hirsch (Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, mitte) im Gespräch mit Moderator Daniel Finger (links). (c) Rainer Christian Kurzeder - vzbv

Im Rahmen der Fachveranstaltung "Fit fürs Netz: Digitale Bildung ist Verbraucherschutz" diskutierten am 10. Oktober 2018 Experten aus Politik, Wissenschaft und Schule über aktuelle Erfolge und Herausforderungen in der digitalen Bildung an Deutschlands Schulen. Dass es hier erheblichen Nachholdbedarf gibt, zeigt eine im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) veröffentlichte forsa-Umfrage: drei von vier Befragten meinen, Schulen seien nicht ausreichend auf die Vermittlung digitaler Bildung vorbereitet.

Da unser Konsumalltag in wachsendem Maße im digitalen Umfeld stattfindet, ist es unerlässlich, dass Verbraucherinnen und Verbraucher über digitale Kompetenzen verfügen. Die auf der Veranstaltung vorgestellte Umfrage offenbart jedoch, dass die Vermittlung solcher Kompetenzen noch optimiert werden muss:

  • Rund drei Viertel (73 Prozent) meinen, dass die Schulen noch nicht ausreichend auf die Vermittlung digitaler Bildung vorbereitet sind.
  • Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) gibt sich für seine digitale Bildung die Schulnote 3, zwölf Prozent die Note 4. Nur jeder Dritte (30 Prozent) bewertet sich mit der Note 1 oder 2.
  • Aus Sicht der Befragten braucht es eine bessere Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte (44 Prozent) sowie eine bessere technische und finanzielle Ausstattung der Schulen (37 und 19 Prozent).
  • Zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) sehen die Politik in der Verantwortung dafür, dass die Rahmenbedingungen für digitale Bildung in den Schulen stimmen.

Der vzbv appelliert deshalb an Bund und Länder, besser zusammenzuarbeiten und Schulen in der digitalen Bildung zu stärken. Auf der Veranstaltung forderte der Vorstand des vzbv, Klaus Müller: „Das Kooperationsverbot muss endlich fallen. Nur wenn der Bund die Länder dauerhaft finanziell unterstützen kann, ließe sich für die digitale Bildung mehr erreichen. Und dabei darf es nicht allein um technische Ausstattung gehen. Neue Tablets sind zwar schön, aber wenn Schüler nicht wissen, wie sie ihre Daten schützen und Abofallen umgehen, ist wenig gewonnen. Kompetenzen und Wissen müssen stärker in den Fokus rücken.“

vzbv-umfrage digitale verbraucherbildung 2018.pdf

vzbv-umfrage digitale verbraucherbildung 2018.pdf

Digitale Verbraucherbildung. Repräsentative Umfrage von forsa im Auftrag des vzbv, September 2018

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