Gestern ein Tennis-Spiel auf YouTube gesehen und heute auf sämtlichen Websites Werbung für Tennisprodukte erhalten – ein Zufall? Absolut nicht. Nahezu alle Anbieter digitaler Dienstleistungen sammeln eine Vielzahl von Informationen von allen Personen, die im Internet unterwegs sind, und nutzen diese Infos für ihre Zwecke. Die User:innen dagegen wissen meist weder wo, wie und welche Daten erfasst werden, noch warum das bedenklich ist oder wie sie sich davor schützen können. Damit Lehrkräfte Kindern und Jugendlichen dieses Wissen vermitteln können, hat die EU-Initiative „klicksafe“ das Material „Datenschutz geht zur Schule“ zusammengestellt – ein Feuerwerk an sinnvollen Methoden, Projektideen und Unterrichtsverläufen, ergänzt durch umfangreiche Sachinformationen.
„Sag mir, was Du kaufst, und ich sag Dir, wer Du bist“, heißt eines der zahlreichen Projekte aus dem Unterrichtsmaterial. Es ist eine 45-minütige Unterrichtseinheit, in der die Jugendlichen zunächst mit einem Film in das Thema eingeführt werden. Dann heißt es, anhand von kleinen Einkaufszetteln eine Personenbeschreibung abzugeben. Das Oberthema lautet in diesem Fall „Profiling“.
Insgesamt hat das kostenfreie Handbuch „Datenschutz geht zur Schule“ sechs solcher Oberthemen. Die fünf weiteren lauten: Selbstdarstellung und Sexting, Soziale Netzwerke, IT-Sicherheit und Passwort, Smarthome/Smartphone und Recht am eigenen Bild. Jedes dieser Kapitel startet mit ausführlichen Sach- und Hintergrundinformationen. Die Oberthemen sind dabei in verschiedene Bausteine unterteilt – beispielsweise Urheberrecht, digitale Ethik, Smarte Produkte, Influencer und Werbung. Zu den Bausteinen gibt es dann wiederum ein oder mehrere sogenannte Projekte - Unterrichtseinheiten, in denen das Thema für verschiedenen Altersgruppen mit unterschiedlichen Methoden und Materialien aufbereitet wird.
Das Lernziel der Projekte, wie und was für die Unterrichtseinheit geplant werden muss, welche Materialien benötigt werden, wie hoch der Zeitaufwand ist und das didaktische Vorgehen werden in einer Tabelle übersichtlich dargestellt. Die Lehrkräfte können dadurch einfach entscheiden, welche der verschiedenen Arbeitsblätter für die jeweilige Stufe und den Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler passend ist.
- Das Material deckt eine große Breite an Schulstufen und Inhalten ab.
- Jedes Thema kann unabhängig von den anderen im Unterricht eingesetzt werden.
- Der tabellarische Überblick vor jedem Projekt ermöglicht eine schnelle und effiziente Planung der Unterrichtsstunde.
- Mehrere Unterrichtseinheiten können auch ohne PC-Nutzung oder Internetzugang durchgeführt werden.
- Zur Vertiefung der Themen gibt es jeweils eine Linkliste zu Internetseiten und Portalen, die von „klicksafe“ als besonders hochwertige erachtet werden.
Gedacht ist das 230-seitenstarke Material für die Mittel- und die Oberstufe sowie für die berufliche Bildung. Der Einsatz des Materials kann fächerübergreifend erfolgen. In Betracht kommen dabei die Fächer Gesellschaftswissenschaften, Information und Medien, Sachunterricht und Verbraucherbildung
Abgerundet wird das Handbuch durch Checklisten, die nicht nur für die Lehrkräfte, sondern auch für Eltern gedacht sind. So können sie anhand einer der Listen beispielsweise überprüfen, ob bei ihrem Kind akut die Gefahr einer digitalen Abhängigkeit besteht.