Wie erreicht man junge Menschen und bringt sie dazu, sich kritisch mit den Themen Konsum, Medien, Umwelt und Ernährung auseinanderzusetzen? Einen besonderen Anreiz haben die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg geschaffen, indem sie Auszeichnungen an engagierte Schülerinnen und Schüler verleihen.
Partnerschule Verbraucherbildung Bayern
Die frisch unterzeichneten Urkunden für die Teilnehmer des Programms „Partnerschule Verbraucherbildung Bayern“ wurden gestern von der Bayerischen Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf verliehen. Über 6.000 Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern erhielten für ihr Engagement die Auszeichnung zur „Partnerschule Verbraucherbildung“. Scharf betonte während der Verleihung: „Verbraucherbildung ist keine Eintagsfliege.“ Sie wies darauf hin, dass sich unser Konsumverhalten rasant verändere – und es eine fortwährende Aufgabe sei, junge Menschen fit für den Konsumalltag zu machen. „Die teilnehmenden Schulen haben sich mit Elan, Hingabe und Schaffenskraft den Themen ‚Welt ohne Geld‘ und ‚Ernährung und Sport‘ gewidmet“, so Bayern Verbraucherschutzministerin.
Die Aktion ist ein gemeinsames Projekt des Bayerischen Verbraucherschutzministeriums und des Bayerischen Kultusministeriums in Kooperation mit dem Verbraucherservice Bayern e.V. Die teilnehmenden Schulen bearbeiten jeweils zwei Themen – sie können entweder die vorgeschlagenen wählen oder ein eigenes Thema aus den Bereichen Alltagskompetenz und Lebensökonomie wählen. Die Schulen erstellen zu jedem Thema ein Plakat, eine Collage oder einen Videoclip und dokumentierten die Umsetzung. Schulen, die Verbraucherbildung darüber hinaus in der Schulentwicklung verankert haben, erhalten in diesem Jahr erstmals die Auszeichnung "Partnerschule Verbraucherbildung plus".
Verbraucherschutzpreis für Schulen in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg ist Verbraucherbildung seit 2016 in den Bildungsplänen als eine von sechs Leitperspektiven verbindlich im Unterricht der allgemeinbildenden Schulen verankert worden. Der Verbraucherschutzpreis soll die Bedeutung von Verbraucherbildung zusätzlich stärken. „Der Preis fordert Jugendliche auf, sich schlau zu machen, welche Produkte sie kaufen, welche Verträge sie abschließen oder welche Internetangebote sie nutzen“, sagte Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg.
Den ersten Platz belegte das Projekt „Mode – Kaufen, kaufen, kaufen“ von Schülerinnen und Schülern der Ethikklasse 9 des Friedrich-von-Alberti-Gymnasiums Bad Friedrichshall. Das Gewinnerprojekt hat die Jury mit einer Ist-Analyse mit anschließender Befragung der Mitschüler zum individuellen Modekonsum, der Gründung einer Schülerfirma und einer Modenschau überzeugt. Auf den Plätzen zwei und drei folgten ein Kooperationsprojekt von Karl-Georg-Haldenwang-Schule Münsingen und der Modeschule Metzingen zum Thema „Mode für Menschen mit und ohne Behinderung“ sowie ein Projekt der Schillerschule Aalen, für das die Schüler nachhaltige Schul-T-Shirts entworfen haben – „bio, sozial und fair“.
Der Verbraucherschutzpreis wurde am 14. Juli 2017 gemeinsam vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und der Verbraucherkommission Baden-Württemberg bereits zum vierten Mal verliehen.