Wir stellen regelmäßig vor, wie Schulen aus dem Netzwerk Verbraucherschule Verbraucherbildung umsetzen. Nachmachen erlaubt.
Muss ich Produkte, die ich nicht mehr nutzen möchte, wirklich wegwerfen? Und wie stelle ich selber Naturkosmetik her? Diese Fragen stellen sich die Schüler:innen des Gymnasiums Paulinum in ihrer Andheri kreativ-AG. Die Schüler:innen kommen zu dem Schluss, dass sich auch mit gebrauchten und selbst hergestellten Produkten Gutes tun lässt.
Im Überblick
- Thema: Ressourcennutzung
- Handlungsfelder: Nachhaltiger Konsum und Globalisierung, Finanzen, Vertragsrecht und Marktgeschehen
- Klassenstufe: 6. und 7. Klasse
- Lebensweltbezug: Herstellung von Upcycling-Produkten und Naturkosmetika zur eigenen Verwendung und zum Verkauf zugunsten eines schulischen Sozialprojektes
- Umfang/Dauer: gesamtes Schuljahr (1 Schulstunde pro Woche)
- Methoden: Reflexion über Ressourcennutzung und Lebensstile, Upcycling
Herangehensweise und Umsetzung
Sie produzieren aus Rohstoffen eigene Naturkosmetika und beschäftigen sich mit dem Thema Upcycling, also der Neuverwendung ausgedienter Gegenstände, statt sie wegzuwerfen. Projekte zur Aufwertung von Produkten, die nicht mehr verwendet werden, leisten einen wichtigen Beitrag zu dem Verständnis von Ressourcennutzung und bieten eine gute Möglichkeit, das eigene Konsum- und Nutzungsverhalten zu reflektieren.
Es ist nichts Neues für die Andheri kreativ-AG, sich mit Upcycling zu beschäftigen. So wurden schon aus alten Milchtüten Blumentöpfe und Taschen und aus alten Stoffen Bienenwachstücher hergestellt. Das Bienenwachs wurde, passend zum nachhaltigen Ansatz des Projektes, von einem lokalen Imker zur Verfügung gestellt.
Bei der Beschäftigung mit dem Bienenwachs entstand die Idee, eigene Naturkosmetik zu produzieren. Die Schulküche konnte genutzt werden, um aus Sheabutter, Kokosöl und Bienenwachs Lippenbalsam herzustellen. Dabei wurden nicht nur praktische Fähigkeiten, sondern auch Geduld und Konzentration der Schüler:innen gefördert. Anschließend wurde der Lippenbalsam nach den eigenen Vorstellungen der Schüler:innen aromatisiert.
Die selbst hergestellten Naturkosmetika wurden bei Elternsprechtagen und Weihnachtsfeiern verkauft, was den Schüler:innen zum einen die Möglichkeit gab, ihre Produkte zu präsentieren und zum anderen Spenden für ein soziales Projekt zu generieren. Bei dem sozialen Projekt handelt es sich um die indische Schwesterngemeinschaft Andheri, die sich vor allem für die Bekämpfung von Armut in Indien und auf dem afrikanischen Kontinent einsetzt. Der Verkauf erhöht die Sichtbarkeit für die Problematik der Ressourcennutzung bei Eltern und der Schülerschaft. Außerdem wird so das Gefühl der Selbstwirksamkeit erweitert, indem die Schüler:innen ein soziales Projekt durch den Verkauf selbst hergestellter Produkte unterstützen