Wir stellen regelmäßig vor, wie Schulen aus dem Netzwerk Verbraucherschule Verbraucherbildung umsetzen. Nachmachen erwünscht!
Wieso möchte ich genau dieses Produkt kaufen und was hat Werbung damit zu tun? Werbung gehort zum Alltag. Sie umgibt uns den ganzen Tag, sei es im Internet oder auf Plakaten am Straßenrand. Deshalb ist es wichtig zu wissen, mit welchen Tricks und Methoden die Werbebranche arbeitet, um die Verkaufszahlen von Produkten zu steigern. In dem Unterrichtsprojekt „Werbung und Marketing“ setzen sich die Schüler:innen der Klassenstufe 9 der Freien Schule Anhalt in zwölf Unterrichtsstunden kritisch mit Werbung auseinander, analysieren Werbeplakate und erstellen eigene Werbematerialien wie Flyer, Plakate und Filme.
Im Überblick
- Thema: kritischer Umgang mit Werbung
- Handlungsfelder: Finanzen, Marktgeschehen und Verbraucherrecht; Medien und Information
- Klassenstufe: 9. Klasse
- Methoden: Analyse von Werbeplakaten, Kennenlernen der Eyetracking-Methode, Erstellen eigener Werbeplakate, -flyer oder -spots
- Lebensweltbezug: Werbegrundsätze, Wirkung und Manipulationsmöglichkeiten von Werbung
- Umfang/Dauer: 12 Unterrichtsstunden
Um zu verstehen, wie Werbung funktioniert und wie sie unsere Lebenswelt beeinflusst, ist es nötig, sich mit der Theorie zur Wirkung von Werbung auseinanderzusetzen. Deswegen lernen die Schüler:innen, worauf besonders zu achten ist, wenn ein Produkt beworben werden soll.
Wie sollten die Produkte dargestellt werden? Wie schaffe ich besonders viel Aufmerksamkeit? Wie bringe ich die Kundschaft dazu, mein Produkt zu kaufen? Das sind nur einige Fragen, mit denen sich die Schüler:innen auseinandersetzen. Bei einem Besuch an der Hochschule Anhalt konnten sie mit der Eyetracking-Methode selbst erforschen, was die Blicke potenzieller Kund:innen anzieht. Dabei wird gemessen, wie lange eine Person auf einen bestimmten Punkt in einem Bild sieht.
Um das erlangte Wissen zu festigen und anwenden zu können, wird die aktive Medienarbeit als Methode gewählt. Dabei werden Laptops und Tablets verwendet, um Werbefilme und -plakate zu erstellen. Am praktischen Beispiel erlangen die Schüler:innen so auch technisches Wissen und Medienkompetenz, da sie Bildbearbeitung, Filmschnitt, Animationen und Audioaufnahmen selbst ausführen und stets die Wirkung ihrer medialen Produkte mitdenken müssen. Außerdem ermöglicht die Anwendung der erlernten Inhalte, Werbung kritisch zu hinterfragen und deren Methoden zu erkennen.
Mit einer Ausstellung im Schulhaus wurden die Eigenproduktionen der gesamten Schulgemeinschaft vorgestellt. Auf diese Weise konnten die Schüler:innen des Projekts einen wichtigen Beitrag zum Hinterfragen von Werbung und deren Methoden leisten.