05.05.2022, 16.00 - 17.30 Uhr
Starke Verbraucher:innen von Anfang an: Diese Online-Fortbildung für Lehrkräfte wirft einen Blick auf die Verbraucherbildung in der Primarstufe.
2013 einigte sich die Kultusministerkonferenz auf die Etablierung der „Verbraucherbildung an Schulen“. Beim Lesen des Beschlusses scheinen altersgerechte Inhalte für die Primarstufe weit entfernt. Wie soll die Vermittlung von Verbraucherbildung möglich sein, wenn die Schüler:innen noch nicht über hinreichende Lese- und Schreibkompetenzen verfügen? Und braucht es Verbraucherbildung überhaupt schon in der Grundschule? Diesen Fragen nimmt sich die Fortbildung an.
Ob Sammelsticker, Kinderzeitschriften oder Süßigkeiten – Kinder beginnen schon früh zu konsumieren. Und je älter sie werden, desto intensiver nehmen sie die Umwelt um sich herum wahr. Sie entwickeln ein ausgeprägtes Bewusstsein für sich selbst, für ihre Bedürfnisse und Wünsche. Da kann es schnell passieren, dass sie bei der Vielzahl an Möglichkeiten und Angeboten, die Orientierung verlieren.
Verbraucherbildung in der Grundschule möchte erzielen, dass Kinder Kaufsituationen in denen sie sich wiederfinden sowie ihre eigenen Prioritäten reflektieren. Auf diese Weise sollen sie schon früh ein Selbstverständnis als Verbraucher:in entwickeln, um ein bewusstes und souveränes Konsumverhalten zu fördern. Ab Klasse 4, empfiehlt Verbraucherbildungsexpertin Daniella Schenkenhofer, könne im Unterricht damit begonnen werden Verbraucherrechte zu thematisieren – etwa, dass Preise transparent angezeigt oder Versprechen in Kaufverträgen gehalten werden müssen.
Mit Hilfe von Wimmelbildern lernen Schüler:innen in der Primarstufe spielerisch, sich in ihrer (Konsum-)Umwelt zurecht zu finden. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat deshalb drei verschiedene Wimmelbild-Materialien entwickelt, die sich an unterschiedliche Klassenstufen der Primarstufe richten. Die dazugehörigen Arbeitsaufträge sind in verschiedene Fächer integrierbar. Am Beispiel des Wimmelbilds „Supermarkt“ wird in der Fortbildung der vielfältige Einsatz des Materials erläutert.
Das Unterrichtsmaterial wird von tiefergehenden Informationen für die Lehrkräfte begleitet, sodass sie auf Fragen im Unterricht möglichst gut vorbereitet sind. In der Regel lassen die Materialien der Lehrkraft offen, wieviel Diskussion und Reflektion über das Thema im Unterricht stattfinden soll, um je nach Kompetenzstand der Klasse und zeitlichem Rahmen die Arbeitsaufträge anzupassen.
Verbraucherbildung in der Primarstufe hat zum Ziel den Grundstein dafür zu legen, dass sich Kinder zu selbstbestimmten Verbraucher:innen entwickeln, indem sie ein Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse und das eigene Verbraucherdasein schafft. Die Online-Fortbildung in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg wirft einen Blick auf Unterrichtsmaterial, das vor allem Grundschüler:innen dazu bewegt, sich mit ihrer Rolle als Verbraucher:innen auseinanderzusetzen.
Die Veranstaltung richtet sich an Lehrkräfte der Primarstufe sowie an weitere Interessierte.
Termin: Donnerstag, 05.05.2022, 16:00 bis 17:30 Uhr
Referentin: Daniella Schenkenhofer, Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
Anmeldung: Bitte melden Sie sich auf der Seminarseite an.
Das Projekt Verbraucherschule
Das Projekt Verbraucherschule wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (Mittelbereitstellung auf Beschluss des Deutschen Bundestages) sowie durch die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz.