Unterrichtsmaterial: Influencer Marketing
Influencer-Marketing aus Sicht der Influencer, der Unternehmen und der Kunden
Unterrichtsmaterial: Influencer Marketing
Influencer-Marketing aus Sicht der Influencer, der Unternehmen und der Kunden
- Herausgeber
- AWS - Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Schule
- Materialformat
- PDF Datei(en)
- Zielgruppe
- Oberstufe
Gesamtbewertung:
Inhalt und Kurzbewertung
Das von der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Schule (Initiative der Wirtschaftskammer Österreich & dem Österreichischem Sparkassenverband) im Jahr 2019 herausgegebene Material "Influencer Marketing" ist für den Einsatz in der Sekundarstufe II (in Österreich ab der 9. Schulstufe) konzipiert. Auf der Website der Arbeitsgemeinschaft werden neben einem PDF (19 Seiten Infotexte und 2 Seiten Aufgaben), ein Foliensatz (20 Folien mit ausgewählten Grafiken aus den Infotexten) sowie ein Flipbook (identisch mit den Infotexten und Aufgaben) bereitgestellt. Das Material versucht mit Sachinformationen das Thema mehrperspektivisch darzustellen, wobei neben der Influencer:innensicht die Unternehmens- und die Konsument:innensicht ausgeführt werden.
Das gesamte Material ist übersichtlich gestaltet, klar strukturiert und zugleich sehr reduziert. Leider werden die einzelnen Sichtweisen kaum in Bezug gebracht, sodass eine kontroverse Betrachtung nicht stattfinden kann. Zudem fehlen für eine kontroverse Betrachtung u.a. rechtliche Aspekte oder die Auseinandersetzung mit Social Media Plattformen allgemein. Darüber hinaus gelingt die Darstellung der ausgewählten Sichtweisen nur schemenhaft. Für eine Reflexion und Diskussion der unterschiedlichen Perspektiven (und des eigenen Handelns) liefert das Material keine Grundlage. Die abschließenden möglichen Aufgabenstellungen liefern Ansatzpunkte, das Thema mit den Lernenden weiter zu bearbeiten und zu vertiefen (z.B. Berufsperspektive, Geschlechterstereotype) - wobei hierfür auf das verlinkte Material von anderen Anbietern zurückgegriffen werden soll(te).
Bewertung im Detail
Kurzbewertung Inhalt
Das Material versucht mit Sachinformationen, das Thema Influencer-Marketing mehrperspektivisch darzustellen, wobei neben der Influencer:innensicht die Unternehmens- und die Konsument:innensicht je in einem eigenen Kapitel ausgeführt werden. Das Material fokussiert einzig YouTube, da zu dieser Plattform nach eigenen Angaben (2019) die meisten Untersuchungen vorliegen. Die einzelnen Sichtweisen werden kaum in Bezug gebracht, sodass eine kontroverse Betrachtung nicht möglich ist. Ein fundierter Wertediskurs kann nicht stattfinden, da hierfür die Grundlage fehlt (z.B. "Zielgruppe Kinder", Umfang 1/5 Seite). Rechtliche Aspekte und Vorgaben zum Thema werden nur in einem sehr kurzen Absatz und zudem sehr allgemein thematisiert. Nicht thematisiert werden die Plattformen oder allgemein Marketingstrategien.
Kurzbewertung Didaktik
Zentrales Element des Materials sind Sachinformationen. Lernende können sich mithilfe kurzer Texte, einfacher Grafiken und Stichpunktsammlungen über einzelne Aspekte informieren. Teil des Materials sind zwar auch mögliche Aufgabenstellungen, die zum Teil auf weitere Quellen (wie Zeitungsartikel oder Videos) verweisen, aber nicht direkt in das Material integriert sind. Das Material verpasst die Chance, die Lernenden zur Reflexion und Diskussion der unterschiedlichen Perspektiven (und des eigenen Handelns) zu ermutigen und hierfür die entsprechenden Grundlagen zu liefern. Vielmehr werden die einzelnen Perspektiven (Influencer:in, Unternehmen, Konsument:in) nur schemenhaft dargestellt.
Kurzbewertung Gestaltung
Das Material (wie auch die Folien) ist übersichtlich gestaltet, klar strukturiert und zugleich sehr reduziert. Die Texte und in weiten Teilen auch die Grafiken sind sehr (bis zu) knapp gehalten für Lernenden ab der Schulstufe 9 (Sekundarstufe II in Österreich). Das gesamte Material zum Thema "Influencer" enthält kein reales Beispiel eines Fotos eines Influencers oder einer Influencerin. Dies lässt sich sicherlich dadurch begründen, dass das Material nur YouTube thematisiert. Das Material verpasst hierdurch jedoch eine lebenswelt- und realitätsnahe Betrachtung des Themas. Zudem ist eine Fokussierung nur auf die Plattform YouTube 2023 nicht mehr zeitgemäß, da zunehmend mehr Influencer:innen auch auf anderen Plattformen aktiv sind.