Unterrichtsmaterial: Planspiel Dorf
Kinder entdecken die lokale Ökonomie
Unterrichtsmaterial: Planspiel Dorf
Kinder entdecken die lokale Ökonomie
- Herausgeber
- Universität Bonn
- Materialformat
- Spiel
- Zielgruppe
- Grundstufe
Gesamtbewertung:
Inhalt und Kurzbewertung
Für jeweils eine Projektwoche zum Thema "Ich bin meine Zukunft! Die Gestaltung der Lebenslage" in der 3. bzw. 4. Klasse stehen folgende Materialien zur Verfügung, die die inhaltlichen Schwerpunkte realisieren. a) eine Handreichung für Lehrkräfte mit enggeführten Stundenverlaufsplänen b) Schülermaterialien (Arbeitsblätter zu: " Das wünsche ich mir! Das brauche ich" - Tafelskizze "Lebensnotwendige und nicht lebensnotwendige Wünsche und Bedürfnisse" - "Altersgruppen in meiner Familie - Bedürfnisse und Wünsche" - "Arten von Institutionen- Versorgungseinrichtungen" - "Einrichtungen in unserem Dorf"- "Fragebogen für Betriebsbesichtigungen" - "Die Bedeutung des Haushalts für die Familie" - "Vereinfachte Darstellung der Geldversorgung der Wirtschaft im Inland" - "Wofür brauchen wir Geld?" - "Ergebnis des Dorfspiels" c) Vorlage für Raumgestaltung im Unterricht d) Bastelmaterialien (Umrisse Häuser mit Unterteilung z.B. Grundschule: Geld für Arbeit - Arbeit ohne Lohn" sowie Ereigniskarten für Haushalte und Institutionen) e) ein Glossar mit Begriffen
Mit dem Planspiel „Dorf- Kinder entdecken die lokale Ökonomie“ liegt ein zweiteiliges Planspiel für die 3. und 4. Klasse vor, das beabsichtigt „erste Einblicke in wirtschaftliche Zusammenhänge ihrer Alltags- und Lebensökonomie“ (S.3) zu geben. Es besteht ein großer Widerspruch zwischen den in der Handreichung für Lehrkräfte genannten Kompetenzen, die eigentlich eher Zielsetzungen sind, und dem vorgelegten Material für die Unterrichtsgestaltung und die vorgeschlagene Unterrichtsplanung. Es ist nicht nachzuvollziehen an welchen Stellen des Planspiels die genannten „Kompetenzen“ angebahnt werden. Einzig die Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler selber, der anderer Menschen unterschiedlichen Alters in der Gesellschaft findet statt. Es ist schade, dass weitgehend mit Tabellen und starren Vorschlägen zur Ordnung der Bedürfnisse gearbeitet wird. Die Chance der Auseinandersetzung mit der Bedeutung unterschiedlicher Betriebe und Institutionen für die Bedürfnisbefriedigung von Menschen unterschiedlichen Alters wird vertan und mündet in einer breiten Auflistung und deren Clusterung. In der 4. Klasse sollen unterschiedliche Betriebe und Institutionen "besichtigt" werden. Die Methode der Erkundung ist in ihren Ansprüchen nicht verstanden worden. So sollen die Schülerinnen und Schüler Fragen für die Erkundung entwickeln, aber letztendlich wird ein Fragebogen genutzt, der vielleicht Jugendlichen angemessen ist, aber nicht Grundschulkindern. Die Materialien berücksichtigen eher die Erfahrungswelt von Kindern aus deutschen Mittelschichtsfamilien und berücksichtigen nicht die heterogenen Lebenswelten heutiger Grundschulklassen. Verschiedene Lernzugänge werden nicht berücksichtigt. Im vorliegenden Material finden sich keine Literaturverweise oder weiterführende Quellen für die Gestaltung des Unterrichts. Das Material ist daher mit ausreichend zu bewerten.