Unterrichtsmaterial: Soll ich einen Kredit aufnehmen?
Unterrichtsmaterial: Soll ich einen Kredit aufnehmen?
- Herausgeber
- Bergmoser + Höller Verlag AG
- Materialformat
- Analoges MaterialBuch / Broschüre
- Zielgruppe
- Mittelstufe
Gesamtbewertung:
Inhalt und Kurzbewertung
Die Broschüre "Soll ich einen Kredit aufnehmen" thematisiert schwerpunktmäßig den Umgang mit Geld und Verschuldung. Es geht letztlich um die Vor- und Nachteile einer Kreditaufnahme im Vergleich zu einem Barkauf, um sich bestimmte Konsumwünsche zu erfüllen. In Deutschland werden Kredite in erster Linie dafür genutzt, um sich ein Auto zu kaufen, ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung zu erwerben oder um andere Kredite zurückzuzahlen. Darüber hinaus werden Kredite auch dafür verwendet, um Elektro- und Elektronikgeräte zu kaufen, in die Aus- und Weiterbildung zu investieren sowie Urlaube zu finanzieren. Sollte es nun dazu kommen, die Ausgaben des Alltags nicht mehr fristgerecht bezahlen zu können, werden die Banken Kredite kündigen, Gläubiger lassen das Gehalt pfänden und der Gerichtsvollzieher wird zum Dauergast. In diesem Fall spricht man von Überschuldung. 2020 gab es in Deutschland 6,85 Mio. überschuldete Personen. Die Überschuldungsquote lag bei 9,9 Prozent. Hauptverantwortlich für die Überschuldung sind Arbeitslosigkeit, Krankheit, Sucht und Unfall sowie unwirtschaftliche Haushaltsführung. Gerät eine Person in eine Überschuldung, so bietet der Staat die Möglichkeit einer Privatinsolvenz. Bei ihr muss der Schuldner seine finanzielle Lage komplett offenlegen. Es ist ein Schuldenplan zu erstellen. Sämtliches verwertbare Vermögen muss verkauft und an die Gläubiger verteilt werden. Ein Schuldner muss sechs Jahre ab Insolvenzeröffnung den pfändbaren Teil seines Einkommens an einen Treuhänder abgeben. Danach ist er schuldenfrei, sofern er sich in den sechs Jahren an alle ihm auferlegten Auflagen gehalten hat.
Die Unterrichtseinheit ist in drei Teile untergliedert: Im ersten Teil sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Frage auseinandersetzen, ob und in welchen Lebenssituationen es sinnvoll ist, einen Kredit aufzunehmen. Außerdem dient dieser Abschnitt dazu, sich mit verschiedenen Kreditarten auseinanderzusetzen und das Verfahren der Kreditvergabe zu thematisieren. Der Autorin geht es im zweiten Teil ihrer Veröffentlichung darum, die Schülerinnen und Schüler über eine Simulation an die Möglichkeiten der Kreditvergabe sowie die Gefahren einer Überschuldung heranzuführen. Sie erlernen auf diese Weise Handlungskompetenz. Der dritte Teil der Unterrichtseinheit widmet sich den rechtlichen Rahmenbedingungen: Konkret sollen die Schülerinnen und Schüler analysieren und kritisch bewerten, welchen Weg es aus der Überschuldung gibt, und welche Rolle der Staat dabei übernimmt. Ergänzt wird die Broschüre am Ende durch ein Kapitel, in dem der Unterrichtsverlauf beschrieben wird. Die zu erwerbenden Kompetenzen liegen im Erwerb von Analyse- und Urteilsfähigkeit. Folgende Unterrichtsziele werden von der Autorin unter anderem genannt:
- Erklärung, wann sich Schulden lohnen und wann nicht;
- Darstellung der Interessen von Kreditnehmern und -gebern;
- Beschreibung von Chancen und Risiken bei der Kreditvergabe;
- Vergleich von Dispositions- und Ratenkredit;
- Erläuterung des Verfahrens einer Kreditvergabe;
- Vergleich von Zinsen und Laufzeiten von Krediten.
- Hintergrundmaterialien sollten noch detailliertere und tiefergehende Informationen zum Thema Überschuldung und Kreditaufnahme enthalten
- Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler der 5. bis 10. Klasse, wobei eigentlich nur höhere Klassen für das Thema Kreditvergabe und Überschuldung geeignet sind
- kann in allen Schulformen der Sekundarstufe I thematisiert werden
- kann in allen Bundesländern im Unterricht eingesetzt werden
- Layout ist klar vorgegeben, da es sich um eine Abo-Reihe handelt
- Weiterführende Informationen zu Filmen und Webseiten, Literaturhinweise liegen nur in bescheidener Form vor, so fehlen etwa Hinweise auf Youtube-Videos, Links zum Thema und auf ergänzende Literatur