Wir stellen regelmäßig vor, wie Schulen aus dem Netzwerk Verbraucherschule Verbraucherbildung umsetzen. Nachmachen erlaubt.
Ein Trinkwasserbrunnen, ein Mülltrennsystem, Pfandboxen und wiederverwendbare Kaffeebecher – das kaufmännische Berufsbildungszentrum KBBZ Halberg in Saarbrücken engagiert sich vielfältig für die nachhaltige Nutzung von Ressourcen. Neben zahlreichen Maßnahmen, die den Schulalltag betreffen, findet sich das Thema auch im Unterricht wieder, indem das Kollegium Lehrplaninhalte entsprechend ergänzt. Im Zuge einer Projektwoche befassten sich die Berufsschüler:innen daher nicht bloß mit den Möglichkeiten der Altersvorsorge, sondern auch mit Tipps für eine nachhaltige Altersvorsorge.
Im Überblick
- Thema: Tipps für eine nachhaltige Altersvorsorge
- Handlungsfelder: Finanzen, nachhaltiger Konsum
- Klassenstufe: 1. Lehrjahr Berufsschule
- Lebensweltbezug: mit dem Einstieg in die Berufswelt sollte die Altersvorsorge eine Rolle spielen
- Umfang/Dauer: 8 Stunden
- Methoden: eigenständige Erarbeitung im Unterricht, Besuch eines Experten mit anschließender Diskussion
Herangehensweise und Umsetzung
Grundsätzlich sieht der Lehrplan saarländischer Berufsschulen vor, dass sich die Schüler:innen im Zusammenhang mit dem Thema Sozialversicherung auch der Altersvorsorge widmen. Am KBBZ Halberg kommt hinzu, dass dort Auszubildende lernen, die auch im Berufsalltag mit dem Thema der Vorsorge konfrontiert sind: angehende Kaufleute für Versicherung und Finanzen sowie angehende Steuerfachangestellte. Um die Lernenden – beruflich und privat – für die Möglichkeiten nachhaltiger Finanzanlagen zu sensibilisieren, setzten die verantwortlichen Lehrkräfte ergänzend zur Unterrichtseinheit auf externe Unterstützung.
Im Unterricht befassten sich die Schüler:innen zunächst mit der Notwendigkeit der Altersvorsorge und lernten die verschiedenen Vorsorgemöglichkeiten im 3-Schichten-Modell kennen: bestehend aus Basisvorsorge, zu der die gesetzliche Rente zählt, staatlich geförderter Vorsorge wie der betrieblichen Altersvorsorge und privater Vorsorge, etwa in Form von Kapitalanlagen. Im Rahmen der Projektwoche vertiefte Thomas Beutler, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Saarland, dieses Wissen und erweiterte es um Tipps, worauf die Auszubildenen bei einer Finanzanlage achten sollten, wenn sie auf Nachhaltigkeit Wert legen. Denn bislang fehlt es an einer allgemeingültigen Definition, die vorgibt, was eine Geldanlage erfüllen muss, um als nachhaltig gelten zu dürfen.
Die Kooperation mit externen Experten ist dem KBBZ Halberg besonders im Zuge der Verbraucherbildung wichtig. Neben dem spezifischen Know-how können diese einen neuen Blickwinkel in den Unterricht bringen, so die Erfahrung der Lehrkräfte des Berufsbildungszentrums. Das Schulteam Verbraucherbildung pflegt daher ein internes Dokument, in dem es Projektideen inklusive Kontaktdaten potenzieller Ansprechpartner:innen sammelt, um diese Herangehensweise zu fördern und den Kolleg:innen die Umsetzung zu erleichtern.