Kranich und Wolf mögen sich hierzulande wieder heimisch fühlen. Viele andere Arten bleiben aber gefährdet. Seine Ziele zum Artenschutz droht Deutschland zu verfehlen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks warnt: „Wir müssen mehr tun, um den Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen.“ Weswegen das so wichtig ist und was jeder Einzelne dazu beitragen kann, ist Thema vieler guter Unterrichtsmaterialien im Materialkompass des Verbraucherzentrale Bundesverbandes e.V. (vzbv). Folgende Auswahl hilft dabei, der biologischen Vielfalt im Klassenzimmer und darüber hinaus auf die Spur zu gehen.
Biodiversität macht Schule
Die Vielfalt der Arten selbst forschend erkunden: das ermöglicht dieses Unterrichtsmaterial für die Klassen 3 bis 5. Entwickelt im Zuge des Projekts Sonnentaler – einer Kooperation der französischen Académie des sciences, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Freien Universität Berlin – bietet es viele Ideen für Recherchen, Rollenspiele oder Experimente. Die Schülerinnen und Schüler planen zum Beispiel eine eigene „Feldforschung“ und führen eine Arteninventur in der näheren Schulumgebung durch. Außerdem machen sie sich im Klassenverband darüber Gedanken, wie sich die Aktivitäten der Menschen auf die Biodiversität auswirken und wie negative Einflüsse möglichst gelindert werden können. Das Unterrichtsmaterial orientiert sich am Konzept der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und umfasst neben Vorschlägen zum Unterrichtsablauf über 40 Bildtafeln und ein Dutzend Arbeitsblätter. Unabhängige Bildungsexperten, die das Material im Auftrag des vzbv begutachtet haben, bewerten es mit der Gesamtnote „sehr gut“.
Mehr als Einheitsgrün: Agrobiodiversität
Dass dem weltweiten Artensterben nicht nur „wilde“ Pflanzen und Tiere zum Opfer fallen, sondern auch viele Kulturpflanzen und Nutztiere, zeigt dieses vom aid info-dienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz herausgegebene Unterrichtsmaterial (Gesamtnote: sehr gut). Es wendet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 und vermittelt ihnen anhand zahlreicher Beispiele die Ursachen des Artensterbens und Möglichkeiten, dieses zu entschleunigen. Internationale Abkommen und nationale Strategien zum Schutz der Biodiversität stehen ebenfalls auf dem Stundenplan. Außerdem geht es um die Landwirtschaft und deren positive und negative Einflüsse auf die Artenvielfalt sowie um das Konsumverhalten jedes Einzelnen und dessen Folgen für die biologische Vielfalt. Lehrerinnen und Lehrer können zur Unterrichtsgestaltung auf zehn Arbeitsblättern und Folien zurückgreifen. Als Methoden kommen unter anderem Textarbeiten, Frage-bögen und Mindmaps zum Einsatz. Der Preis des Unterrichtsmaterials beträgt zwölf Euro.
Biologische Vielfalt
Ein ausführliches Schülerarbeitsheft zur biologischen Vielfalt inklusive umfangreicher Handreichung für Lehrkräfte hat auch das Bundesumweltministerium heraus-gegeben. Es eignet sich für den Einsatz in den Klassen 3 bis 5 und konzentriert sich auf naturwissenschaftliche Frage- und Problemstellungen. Die Jugendlichen beschäftigen sich unter anderem mit der Bionik und erfahren, wie Bewegungsabläufe von Tieren etwa in der Robotertechnik adaptiert oder die Statik von Pflanzen für die Architektur fruchtbar gemacht werden können. Am Beispiel des Biosphärenreservates Rhön lernen sie die unterschiedlichen Interessen von Wirtschaft, Tourismus oder Naturschutz in solchen Gebieten kennen. Vor welchen Problemen und Nutzungskonflikten die Biodiversität im globalen Rahmen steht, wird abschließend am Beispiel des „Apotheke Regenwald“ thematisiert. Das mit der Gesamtnote „gut“ bewerte Material steht in deutscher, englischer, französischer und russischer Sprache zum kostenlosen Herunterladen zur Verfügung.
Datum: 23.02.2015
Biodiversität: So klappt es mit dem Artenschutz
Ideen für den Unterricht mit Jugendlichen