Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hat sich für eine Studie mit digitalen Medien in der Bildung beschäftigt und sieht noch immer viele Vorbehalte gegenüber ihrem Einsatz im Unterricht. Das sei ein Fehler, denn digitale Medien seien für soziale Teilhabe heutzutage unabdingbar.
Das sagte Steffen Albrecht vom TAB am 8. Juni bei der Vorstellung des Berichts im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. „Heute kann der Umgang mit digitalen Medien als eine zentrale Kulturtechnik neben dem Lesen, Schreiben und Rechnen verstanden werden“, so Albrecht weiter.
Das deutsche Bildungswesen hat darauf nach Einschätzung des TAB noch nicht angemessen reagiert. Die Ausstattung von Kitas, Schulen und Hochschulen mit digitalen Medien sei weiter verbesserungswürdig. Bei der tatsächlichen Nutzung von Computern im Unterricht liege Deutschland sogar hinter Ländern zurück, deren Schulen schlechter ausgestattet seien. Selbst die vorhandenen Geräte würden „ganz offensichtlich“ nur selten genutzt.
Um das zu ändern, muss nach Ansicht des TAB an mehreren Schrauben gedreht werden: Bund und Länder, heißt es in ihrem Bericht, müssten „zunächst adäquate finanzielle Rahmenbedingungen“ schaffen. Ebenso sinnvoll seien Anpassungen beim Datenschutzrecht, beim Urheberrecht und dem Jugendmedienschutz. In weiteren Studien sei zudem zu klären, welche Einsatzformen digitaler Medien den größten Bildungsnutzen erbringe.
Datum: 30.06.2016
Digitale Medien in der Bildung: Fachleute sehen viel Luft nach oben
„Umgang mit digitalen Medien zentrale Kulturtechnik“