Die Grundlagen der Internetrecherche und Quellenkritik sollten schon Grundschulkinder erwerben. Eine dafür geeignete Übungsumgebung bieten Kindersuchmaschinen.
Angelehnt an die Suchmaschine Google hat sich in Deutschland das Wort „googlen“ als Verb etabliert, wenn Menschen im Internet nach Antworten suchen. Kinder allerdings sollten für ihre ersten Online-Recherchen für sie spezifische Tools nutzen, um ausschließlich kindgerechte Ergebnisse zu erhalten. Dafür setzt sich die Social Media-Kampagne #DarumKindersuchmaschinen ein. Ihr Ziel: Eltern und Lehrkräfte auf Kindersuchmaschinen aufmerksam zu machen und ihren Einsatz zu fördern – privat und in der Schule.
Blinde Kuh und fragFINN – so heißen die Kindersuchmaschinen, die sich für die Social Media-Kampagne #DarumKindersuchmaschinen mit Eltern, Lehrkräften, Blogger:innen und Personen des öffentlichen Lebens zusammengeschlossen haben, um auf ihre Bedeutung aufmerksam zu machen. „Die Kampagne ist notwendig, um all die, die formal und non-formal mit der Bildung und dem Lernen von Kindern zu tun haben – Eltern, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte –, zu sensibilisieren, dass sie Kindern mit Kindersuchmaschinen einen guten Zugang zur digitalen Welt ermöglichen können“, erklärt Friederike Siller, Professorin für Medienpädagogik an der TH Köln, ihre Unterstützung der Kampagne. Die Vorteile laut Siller: für Kinder geeignete Suchergebnisse sowohl mit Blick auf die Sprache als auch auf den Jugendschutz. Denn mit den genannten Kindersuchmaschinen finden Nutzer:innen nur Internetseiten, die der jeweils verantwortliche Verein zuvor überprüft und als kindgerecht eingestuft hat. Sowohl Blinde Kuh als auch fragFINN wollen auf diese Weise einen geschützten Surfraum für Kinder ab sechs Jahren bieten.
Kindersuchmaschinen eignen sich daher auch für den Einsatz im Grundschulunterricht. „Erste Internetrecherchen sollten Kinder unbedingt schon im Primarbereich durchführen“, empfiehlt Professorin Siller. „Wenn Kinder in der Schule lernen, wo und wie sie an Informationen gelangen, ist es wichtig, dass sie auch den digitalen Bereich kennenlernen. Das ist keine Entweder-oder-Entscheidung.“ Die Internetrecherche könne die bisher bekannten Recherchemethoden ergänzen; etwa ab der 3. oder 4. Klasse, wenn die Kinder über die notwendigen Lese- und Schreibkompetenzen verfügen, um Textsuchmaschinen zu bedienen, zu denen Blinde Kuh und fragFINN gehören.
Damit verbunden sei die Aufgabe, Schüler:innen in die Lage zu versetzen, verlässliche Ergebnisse einer Internetrecherche von unseriösen Inhalten zu unterscheiden, erklärt die Expertin für Medienpädagogik. „Die Fähigkeit zur Beurteilung von Internetquellen ist kein Selbstläufer und muss gezielt erarbeitet und pädagogisch unterstützt werden.“ Mithilfe der Kindersuchmaschinen lasse sich Quellenkritik konkret am Material in einem geschützten Rahmen üben. Die Erwartung laut Siller: Die dabei erworbenen Recherchestrategien befähigen die Kinder, auch andere Suchmaschinen sicher und zielführend zu nutzen. Spätestens nach der vierten Klasse sei dies entscheidend. Denn: „Kindersuchmaschinen sind nicht für jede Recherche geeignet. Im Primarbereich reichen die Sucherergebnisse in den meisten Fällen aus. Das ist nach dem Übergang auf die weiterführende Schule aber oftmals nicht mehr der Fall.“ Heißt: Dann sollten Schüler:innen die Grundlagen der Internetrecherche beherrschen, um kompetent nach Antworten googlen zu können.