Werbung oder Inhalt? Das ist in sozialen Medien nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Besonders junge Menschen lassen sich vom sogenannten Influencer-Marketing beeinflussen, wie Studien regelmäßig zeigen. Deshalb befasst sich das Unterrichtsmaterial „Werbung in sozialen Medien“ mit verschiedenen Beiträgen aus sozialen Netzwerken, um den Unterschied zwischen Inhalt und Werbung deutlich zu machen.
Den Einfluss und die Wirkungsweisen von Online-Medien und deren Inhalten zu durchdringen ist eine Herausforderung und zugleich eine bedeutsame Kompetenz im heutigen digitalen Zeitalter. Heranwachsende tummeln sich schon früh in sozialen Netzwerken. Diese stellen für sie eine wichtige – und nicht selten unzureichend hinterfragte – Bezugsquelle auf der Suche nach Orientierung und beim Identitätserwerb dar sowie eine Komponente in ihrem sozialen Beziehungsgeflecht.
Das Unterrichtsmaterial „Werbung in sozialen Medien“, das von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg entwickelt wurde, setzt hier an. Schüler:innen lernen, Beiträge sozialer Medien ihrer Funktion nach einzuordnen und werden dadurch für Werbung auf Plattformen wie Instagram, Youtbue oder Tiktok sensibilisiert. Damit stellt das Material einen hilfreichen Baustein zur Stärkung der Verbraucherbildung und zur Förderung von Medienkompetenzen dar.
- Es bietet einen deutlichen Lebensweltbezug sowie Anknüpfungspunkte an die Mediennutzungsgewohnheiten der Schüler:innen.
- Es beinhaltet eine Kombination aus Handreichungen für die Lehrenden und Arbeitsblättern für die Lernenden.
- Phasen der Arbeit im Plenum, in Gruppen und einzeln wechseln sich ab.
- Die Unterrichtseinheit kann ohne umfangreiche Vorbereitungen seitens der Lehrkraft umgesetzt werden.
- Es gibt zahlreiche Verweis auf Materialien zu anknüpfenden Themenkomplexen auf der Website der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Der Einstieg in das Unterrichtsthema erfolgt über eine Hausaufgabe: Die Schüler:innen werden aufgefordert, Screenshots von Beiträgen in von ihnen genutzten Netzwerken zu machen. Hiermit werden die Heranwachsenden mit ihren alltäglichen Mediengewohnheiten abgeholt und eingeladen, die Darstellung und Glaubwürdigkeit der von ihnen konsumierten Inhalte selbst zu hinterfragen. Der Hinweis darauf, dass nur Beiträge von Personen ausgewählt werden sollen, die ihnen nicht persönlich bekannt sind, ist dabei eine geeignete Maßnahme zum Schutz ihrer Privatsphäre.
Die anschließende Unterrichtseinheit ist mit 90 angedachten Minuten kompakt und leicht erschließbar. Das PDF bietet Schüler:innen und Lehrer:innen grundlegende Informationen zu den Funktionen von Medien (Information, Kommunikation, Unterhaltung) und dazu, wie und zu welchem Zweck Werbung sich diese Funktionen zunutze macht. Unterschiede klassischer und sozialer Medien werden in Kürze und mit Fokussierung auf die Charakteristika von Werbung benannt: Influencer:innen, Interaktion mit Follower:innen, Vermischung von privaten und kommerziellen Postings, Uneindeutigkeit von Werbung.
Die Eingangsfolien sind bewusst schlicht gehalten und zeigen Screenshots von Social Media-Beiträgen, die (zum Teil versteckte) Werbung beinhalten. Sie bieten einen auflockernden und schülernahen Einstieg in das Thema. Die Arbeitsblätter sind klar, ebenfalls schlicht und zugleich ästhetisch ansprechend gestaltet. Die eingefügten Emojis stellen optisch einen Bezug zum Thema her, ohne ablenkend oder aufdringlich zu wirken. Die Handreichungen für die Lehrkräfte und die weiterführenden Links bieten eine gute Basis für eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema, sofern diese gewünscht ist.
Dem Anspruch zur Berücksichtigung verschiedener Niveaustufen wird in dem Material unter anderem Rechnung getragen mit Fragen zum Text, die bewusst unterschiedliche Abstraktionsgrade beinhalten. Die Ergänzung der Einzelarbeit um eine Gruppenarbeitsphase ist vorgesehen, damit die Schüler:innen voneinander lernen und von ihrer Unterschiedlichkeit profitieren können.