Der sozioökonomische Hintergrund von Eltern hängt eng mit der Gesundheit der Kinder im Lebensverlauf zusammen. Das geht aus aktuellen Analysen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) hervor. Demnach zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Bildungshintergrund des Elternhauses. In einer Befragung von rund 16.600 Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren war fast die Hälfte der Teilnehmenden, deren Eltern kein (Fach-)Abitur haben, übergewichtig. Hatten dagegen beide Elternteile das (Fach-)Abitur erworben, sank der Anteil auf 31 Prozent. Vor diesem Hintergrund fordert Mathias Huebener, Leiter der Forschungsgruppe Bildung und Humanvermögen am BiB, dass diesen bestehenden Nachteilen aufgrund des Elternhauses „schon früh im Leben entgegengewirkt werden“ sollte, etwa durch den „Zugang zu qualitativ guter Bildung“. Mit dem Ernährungsführerschein für Grundschulkinder bietet beispielsweise die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung dabei Unterstützung.
Im Mittelpunkt der Unterrichtseinheit „Der Ernährungsführerschein“ stehen praktische Erfahrungen, die die Schüler:innen zu einer gesundheitsförderlichen Lebensführung befähigen sollen: Ausgehend von ihrem Vorwissen, ihren alltäglichen Esserfahrungen und Vorlieben, lernen sie in der Klassengemeinschaft, Lebensmittel mit allen Sinnen wahrzunehmen, zuzubereiten und zu genießen. Sukzessive erfahren sie, welche Bestandteile eine ausgewogene Ernährung beinhaltet und wie sie sorgfältig mit Lebensmitteln umgehen können. Darüber hinaus befassen sich die Lernenden mit Hygieneregeln und üben, Küchenutensilien sicher zu handhaben. Immer wieder im Mittelpunkt steht dabei die Reflexion: Wie hat die gemeinsam zubereitete Mahlzeit geschmeckt? Welche Zutaten würden die Kinder das nächste Mal gerne austauschen wollen?
- Die Unterrichtseinheit ist methodisch durchdacht: Die einzelnen Module bauen aufeinander auf und bieten eine stetige Lernkurve.
- Fachinformationen, methodische Hinweise, Unterrichtsverläufe und Durchführungstipps erleichtern Lehrkräften den Einsatz im Unterricht.
- Zu jeder Arbeitseinheit umfasst das Materialpaket Arbeitsblätter, die eine gezielte Binnendifferenzierung ermöglichen.
- Durch wiederkehrende Muster bei der Bearbeitung und Umsetzung von Rezepten und Ritualen bekommen die Lernenden eine Routine.
„Der Ernährungsführerschein“ richtet sich an die dritte und vierte Jahrgangsstufe. Das Material ist fächerübergreifend konzipiert und kann in sechs Doppelstunden erarbeitet werden. Von den Expert:innen des Materialkompasses erhielt die Unterrichtseinheit „Der Ernährungsführerschein“ die Gesamtnote „sehr gut“.