Naturschutz sollte Thema in der Schule sein – zu diesem Fazit kommt eine Forschungsgruppe der Arbeitsgruppe Didaktik der Biologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Der Grund: Eine Erhebung unter 11- bis 13-jährigen Schüler:innen hat ergeben, dass sie zwar einen dringenden Handlungsbedarf in Sachen Naturschutz sehen, aber nur zwölf Prozent der Befragten sich aktiv für den Schutz der Natur in ihrem Alltag engagieren. „Die Erhebung zeigt uns, dass die Schülerinnen und Schüler in diesem Alter das Konzept von Naturschutz verstehen, aber nicht so ganz wissen, wie sie es in ihrem Leben umsetzen können“, fasst Arbeitsgruppenleiter Professor Daniel Dreesmann die Ergebnisse zusammen. Genau an diesem Punkt setzen die Workshop-Materialien „KlimaFrühstück“ der Verbraucherzentrale Hessen an: Schüler:innen sollen sich kritisch mit der Nahrungsmittelproduktion auseinandersetzen und dabei Handlungsimpulse für ihren Alltag ableiten.
Die Unterrichtseinheit „KlimaFrühstück“ zeigt Schüler:innen, dass die Rohstoffe für Lebensmittel alle aus der Natur kommen und welche Ressourcen für Erzeugung, Verarbeitung, Lagerung, Zubereitung und Entsorgung benötigt werden. Essen und Trinken, so die Botschaft, beeinflussen nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Umwelt.
Insgesamt umfasst der Workshop vier Unterrichtsstunden. Er startet niedrigschwellig mit einem gemeinsamen Frühstück; im Anschluss folgt die Bearbeitung von fünf Stationen: Im Zuge dieser beschäftigen sich die Schüler:innen mit den Themen biologische Lebensmittelerzeugung, Lebensmittelverschwendung, Verpackungsmüll, saisonales und regionales Einkaufen und pflanzlich essen. Dabei sollen sie nicht nur erkennen, dass Ernährung und Klima zusammenhängen, sondern dass sie durch ihre täglichen Essensentscheidungen Klima und Umwelt schützen können.
- Sowohl der inhaltliche Aufbau als auch die Gestaltung des Materials folgen einem roten Faden und sind in Gänze auf die Zielgruppe abgestimmt.
- Zum Material gehört ein Leitfaden für Lehrkräfte, der didaktisch durch die Unterrichtseinheit führt und für die einzelnen Themen/Stationen jeweils globale und feine Lernziele formuliert.
- Der vorgesehene Ablauf- und Zeitplan haben Empfehlungscharakter. Jede Station ist thematisch in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Stationen bearbeitet werden. Eine didaktische Reduktion und Anpassung sind daher möglich.
Das Bildungsangebot richtet sich an Schüler:innen der Jahrgangsstufen 8 bis 10 und eignet sich für einen fachübergreifenden Einsatz sowie fachspezifisch für die Fächer Biologie, Erdkunde sowie Politik und Wirtschaft. Die Verbraucherzentrale Hessen bietet an, den Workshop durch eine Fachkraft in der Schule durchführen zu lassen. Die Expert:innen des Materialkompasses bewerten die Workshopmaterialien „KlimaFrühstück“ mit der Gesamtnote „sehr gut“.