Schüler:innen in Deutschland wünschen sich mehr politische Bildung. Darauf weist das Forderungspapier „Gemeinsam für #Zukunft Bildung“ hin, das die Bundesschülerkonferenz gemeinsam mit rund 300 Lernenden ausgearbeitet hat. Politik soll demnach ab der Sekundarstufe I zum Pflichtfach werden und sich inhaltlich „auch mit aktuellen Ereignissen in gerechter Art und Weise“ befassen. Als Herausforderung benennt das Forderungspapier die Komplexität der Politik. Kein Wunder: So lassen sich politische Fragestellungen und Entscheidungen nicht isoliert betrachten, sondern nur unter dem Einfluss verschiedener Faktoren, etwa wirtschaftlicher und ökologischer Aspekte. Diese Verknüpfungen finden sich auch im Bildungsmaterial „Wirtschaft demokratisch gestalten lernen“. Die „Materialien für eine kritische politisch-ökonomische Bildung“ unterstützen Lehrkräfte, ihre Schüler:innen zu stärken, politisch-ökonomische Prozesse besser zu verstehen und sich in diese einzubringen.
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac legt mit der Lerneinheit „Wirtschaft demokratisch gestalten lernen“ Unterrichtsmaterialien zu zehn gesellschaftspolitischen Themenblöcken für den politischen und auch verbraucherpolitischen Unterricht vor. Im Vordergrund steht die Kompetenzförderung der Schüler:innen. Die zehn Unterrichtseinheiten sollen sie in die Lage versetzen, politisch-ökonomische und damit auch verbraucherpolitische Prozesse zu analysieren und Ansätze zu finden, an der demokratischen Gestaltung der Gesellschaft kompetent mitzuwirken.
Die Themenauswahl ist breit gefächert: Es geht um „Arbeit und Geschlecht“, um die Frage, ob man „Durch Konsum die Welt retten“ kann oder wie die „Globalen Arbeitsverhältnisse“ zum Beispiel durch ein Lieferkettengesetz neu gestaltet werden können. Darüber hinaus beschäftigen sich die Lernenden mit Fragen zur Klimagerechtigkeit sowie dem „Recht auf Wohnen“, das sie im Zusammenhang mit den Finanzmärkten kennenlernen.
- Lehrkräfte erhalten vielfältige Arbeitsvorschläge, um die Lerneinheiten in den Unterricht zu integrieren.
- Neben methodischen Anregungen bietet das Material aktuelle Textpassagen, Interviewausschnitte und Links in Form von QR-Codes, die zu kurzweiligen Erklärvideos führen.
- Die vorgeschlagenen Unterrichtsmethoden umfassen vielfach auch kooperative Lernformen, wie das Börsenspiel „Bulle und Bär“.
Das Bildungsmaterial „Wirtschaft demokratisch gestalten lernen“ richtet sich an Schüler:innen der Sekundarstufe I und II. Lehrkräfte können mit den Modulen bis zu zehn Unterrichtseinheiten gestalten, beispielsweise im Bereich Gesellschaftswissenschaften, im Wirtschaftsunterricht oder im Zuge der Verbraucherbildung. Von den Expert:innen des Materialkompasses erhielt das Unterrichtsmaterial „Wirtschaft demokratisch gestalten lernen“ in allen drei Bewertungskategorien – Inhalt, Didaktik und Gestaltung – die Note „sehr gut“.