Datum: 09.01.2025

Veganuary - Vegan durch den Januar

Ohne tierische Produkte ins neue Jahr starten

Mehr Zeit mit Familie und Freund:innen verbringen, regelmäßige Bewegung im Alltag, weniger Zucker konsumieren – die Auswahl an Neujahresvorsätzen ist vielfältig. Wer sich ausgewogener ernähren und umweltbewusster handeln möchte, kann sich wie viele andere Menschen weltweit der Kampagne "Veganuary" anschließen. Hier lautet die Herausforderung: Im Januar auf tierische Produkte verzichten und sich rein pflanzlich ernähren - der vegane Start in das neue Jahr.

Links steht eine Person im Bild, die ihre Hand nach Gemüse an einem Markstand ausstreckt

Quelle: Alesia Kozik - Pexels

Hinter der Kampagne "Veganuary" steht eine gemeinnützige Organisation, die es sich zur Mission gemacht hat, mehr Menschen für die vegane Ernährung zu motivieren und Unternehmen zu einem Wandel hin zu mehr veganen Produkten zu bewegen. 2024 hat das geklappt: Allein in Deutschland kamen über 500 neue vegane Produkte auf den Markt und mehr als 1000 Unternehmen nahmen an der Kampagne teil. Sich vegan zu ernähren bedeutet, auf tierische Produkte wie Eier, Fleisch oder Milch zu verzichten und nur rein pflanzliche Produkte zu konsumieren. Von der Ernährungsumstellung und dem Verzicht auf gesättigte Fette in Tierprodukten profitiert nicht nur die Gesundheit, auch der Umwelt kommt der Griff zu pflanzlichen Lebensmitteln zu gute. Denn die Tierhaltung ist für 68 Prozent der Treibhausgas-Emissionen in der deutschen Landwirtschaft verantwortlich. 

Wie sieht eine vegane Ernährung aus?

Wer sich vegan ernähren möchte, kann auf eine breite Palette von Lebensmitteln zurückgreifen: Neben Obst und Gemüse stehen Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen oder Bohnen sowie Nüsse und Samen auf dem Speiseplan. Der Handel reagiert auf die steigende Nachfrage und das Angebot an veganen Alternativprodukten wächst. Neben Produkten, die eine Alternative zu tierischen Produkten bieten – wie etwa Tofu oder Gemüsebratlingen – gibt es Produkte, die gewohnte Milch- oder Fleischprodukte imitieren. Im Supermarktregal finden Verbraucher:innen immer mehr vegane Fleisch-, Fisch- oder Eierzeugnisse. Wie bei allen Fertigprodukten gilt beim Blick auf die Zutatenliste: Je kürzer, desto gesünder. Auf Produkte mit vielen Konservierungsstoffen, künstlichen Zusatzstoffen und Aromen sollte besser verzichtet werden. 

Grundsätzlich gilt: Jede Ernährungsumstellung birgt das Risiko, mit bestimmten Nährstoffen nicht optimal versorgt zu sein. Es wird daher geraten, die Nährstoffversorgung im Blick zu behalten. Der Bedarf ist oft schon durch eine ausgewogene Auswahl von Lebensmitteln gedeckt. Für Veganer:innen sind jedoch neben Vitamin B12 und Eisen auch Jod, Calcium oder Tink kritische Nährstoffe, weil sie besonders in tierischen Produkten vorkommen. Hier können Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz kommen, wenn sie sinnvoll zusammengesetzt sind. 

Woran erkennt man vegane Lebensmittel?

Eine gesetzliche Regelung für die Begriffe "vegetarisch" oder "vegan" gibt es bisher nicht. Freiwillige Kennzeichnungen wie das „V-Label“, die „Veganblume“ oder das „EcoVeg-Label“ können zur Orientierung beim Einkauf dienen. Für vegane und vegetarische Ersatzprodukte hat die Deutsche Lebensmittelbuchkommission (DLMBK) 2018 Leitsätze verabschiedet. Diese sind rechtlich nicht bindend, dienen Handel und Industrie aber als Grundlage für die Produktion und Kennzeichnung. Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert, dass sich der Markt seitdem weiterentwickelt hat und fordert, dass die Leitsätze der DLMBK aktualisiert werden

Wer mehr zur Ernährungsumstellung und über Alternativprodukte wissen möchte: Am 8. Januar 2025 von 17:00 bis 18:00 Uhr bietet die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein in Kooperation mit den Volkshochschulen Schleswig-Holsteins eine kostenlose Online-Veranstaltung zu vegetarischer und veganer Ernährung an.

Vegane Ernährung im Unterricht

Vegane Ernährung ist ein kontrovers diskutiertes  Thema, das sich gut in den Unterricht einbinden lässt. Eine Pro- und Contra-Diskussion zu veganer Ernährung fördert das kritische Denken und überzeugendes Argumentieren der Schüler:innen. Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Ernährungsweisen kann das Verständnis und die Akzeptanz für unterschiedliche Lebensstile fördern.  Auch handlungsorientiert lässt sich das Thema im Unterricht umsetzen: Wie wäre es mit einer "Veganuary"-Callenge in der Klasse? Statt einem ganzen Monat, können die Schüler:innen eine Woche lang auf tierische Lebensmittel verzichten und ihre Erfahrungen miteinander teilen. Sie können praktische Erfahrungen bei der Zubereitung von veganen Gerichte oder einer Nährstoffanalyse von Ersatzprodukten sammeln. Gut verknüpfen lässt sich das Thema auch mit Bildung für nachhaltige Entwicklung wie etwa in einer Projektarbeit zu Umweltauswirkungen verschiedener Ernährungsweisen.  

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