Wir stellen regelmäßig vor, wie Schulen aus dem Netzwerk Verbraucherschule Verbraucherbildung umsetzen. Nachmachen erlaubt.
Medienkompetenzbildung von Schüler:innen für Schüler:innen – diesen Ansatz verfolgt die Gemeinschaftsschule Flensburg-West in Schleswig-Holstein mit dem Programm „Flensburger Mediensecurity“. Dabei erwerben Lernende der höheren Jahrgänge im Zuge einer zweitägigen Ausbildungsfahrt das notwendige Wissen, um als Medienscouts die unteren Klassen für einen bewussten Umgang mit Medien zu sensibilisieren.
Im Überblick
- Thema: Flensburger Mediensecurity (FMS)
- Handlungsfelder: Medien
- Klassenstufe: 8., 9., 10. Klasse
- Lebensweltbezug: Schüler:innen verbringen viel Zeit im Internet und speziell mit sozialen Medien
- Umfang/Dauer: mindestens 25 Schulstunden
- Methoden: Peer-to-Peer-Ansatz
Herangehensweise und Umsetzung
Jedes Jahr im Herbst steht im Zuge des Programms „Flensburger Mediensecurity“ eine zweitägige Gruppenfahrt zur Aus- und Weiterbildung der Medienscouts an. Schüler:innen der 8., 9. und 10. Klassen, die diese Aufgabe freiwillig übernehmen wollen, erarbeiten sich in dieser Zeit die Themen und Methoden, um später Präventionsworkshops mit den jüngeren Jahrgängen durchführen zu können.
Im Laufe des Schuljahrs besuchen die Medienscouts für jeweils zwei Stunden ihre Partnerklassen in den Jahrgängen 5 bis 7. Während sich die Fünftklässler:innen mit ihrem Medienkonsum auseinandersetzen und beispielsweise austauschen, welche Endgeräte, Apps und Onlinedienste sie kennen und wie intensiv sie diese nutzen, widmen sich die Sechstklässler:innen rechtlichen Grundlagen, die sie im digitalen Raum beachten müssen wie das Urheberrecht und das Recht am eigenen Bild. Darüber hinaus stehen in der 6. Klasse die Themen Werbung im Internet und Cybermobbing im Fokus. In der 7. Klasse sollen die Schüler:innen noch einmal verstärkt ihr Medienverhalten reflektieren. Die Mediensecurity-Workshops finden an der Gemeinschaftsschule Flensburg-West in Absprache mit Klassen- beziehungsweise Fachlehrkräften statt. Sie sind zwar losgelöst vom Fachunterricht, doch die Inhalte sollen sich begleitend in diesem wiederfinden.
Seit 2013 beteiligt sich die Gemeinschaftsschule Flensburg-West an dem stadtweiten Programm „Flensburger Mediensecurity“ und hat gute Erfahrungen mit der Umsetzung gemacht: Das Programm sei bei den Lernenden – sowohl bei den älteren als auch den jüngeren – sehr beliebt und werde gut angenommen. Ausschlaggebend für diesen Erfolg: der Peer-to-Peer-Ansatz. Die älteren Schüler:innen in der Expertenrolle könnten die Inhalte authentisch vermitteln und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Altersklassen wirke für beide Seiten motivierend.