Datum: 27.04.2021

Verbraucherschule konkret: Fit für Social Media

Wir stellen regelmäßig vor, wie Schulen aus dem Netzwerk Verbraucherschule Verbraucherbildung umsetzen. Nachmachen erlaubt.

Eine Influencerin nimmt ein Handyvideo für Social Media auf

Quelle: Rawpixel.com – Adobe Stock

Youtube, Instagram und TikTok gehören für Jugendliche zum Alltag. Hier suchen Sie Unterhaltung und informieren sich. Zu verstehen, wie soziale Netzwerke funktionieren, hilft ihnen, Inhalte souverän auszuwählen und zu bewerten. Hier setzt das Online-Seminar „Fit für Social Media“ der 10. Klasse des Hans-Purrmann-Gymnasiums in Speyer an. Und wer könnte das Thema besser vermitteln als ein YouTuber selbst?    

Im Überblick

  • Thema: Medienkompetenz
  • Handlungsfelder: Medien und Information; Finanzen, Marktgeschehen und Verbraucherrecht
  • Klassenstufe: 10. Klasse
  • Methoden: Expertengespräch, Vortrag
  • Lebensweltbezug: Umgang mit sozialen Medien (YouTube, Instagram, Facebook), Bewerten von Informationen von Influencerinnen und Influencern auf YouTube, Beruf YouTuberin oder YouTuber, Technikwissen, professionelle Nutzung von sozialen Netzwerken
  • Umfang/Dauer: 4 Schulstunden

Herangehensweise und Umsetzung

Das Online-Seminar „Fit für Social Media“ knüpft inhaltlich an die lebensweltlichen Interessen der Schülerinnen und Schüler an und bildet den Abschluss der Sozi­alkundeeinheit „Leben in der Medi­engesellschaft“. In dieser hatten die Schülerinnen und Schüler zuvor Themen wie die Bedeutung von Medien im Alltag, Datenschutz und die Rolle von Massenmedien für Meinungs- und Pressefreiheit erör­tert.

Im Rahmen der „Woche für Medi­enkompetenz“ gibt Marvin Neumann, selbst YouTuber und Mitglied des Redaktionsteams von Mirko Drot­schmann (auf YouTube auch bekannt als MrWissen2go) den 44 teilnehmen­den Schülerinnen und Schülern der 10. Klasse einen Überblick zu sozialen Netzwerken wie Instag­ram, YouTube und Facebook. Er erklärt auch, wie sie diese professionell und kompetent nutzen können. Ein weite­rer Punkt ist die Erstellung eigener YouTube-Videos und die Aufbereitung von Inhalten für soziale Medien, von der Konzeption bis zur Produktion. Dabei betrachtet Neumann nicht bloß die technische Seite, sondern betont auch die Wichtigkeit von Dramatur­gie, Themensetzung, recherchiertem Inhalt und seriösen Quellen.

Traumberuf YouTuberin oder YouTuber

Wie arbeiten eigentlich YouTuberinnen und YouTuber? Wie erzielen sie eine hohe Reichweite? Wie viel Aufwand ist es, einen eigenen YouTube-Kanal zu unterhalten und zu pflegen? Und: Kann man davon leben? Besonders interessant für die Teilnehmenden ist, dass der Referent einen Blick hinter die Kulissen gibt und aus eigener Erfahrung erzählt, worauf es bei der Produktion von YouTube-Videos ankommt, wie der Arbeitsalltag in einer YouTube-Redaktion aussieht und wie viel Arbeitszeit tatsächlich hinter einem 10-minütigen Clip steckt. Außerdem erfahren die Schülerinnen und Schüler, welche Tricks und Mittel sogenannte Influen­cerinnen und Influencer (insbesonde­re auf YouTube, mit hoher Bekannt­heit und großem Ansehen) nutzen, um ihre Klickzahlen zu steigern und durch Werbung Geld zu verdienen.

Auf den Inhalt kommt es an

Um seriöse Formate in sozialen Netz­werken zu entwickeln, bedarf es viel Aufwand und eines professionellen Teams. Im Online-Seminar „Fit für Social Media“ lernen die Schülerinnen und Schüler, dass es nicht bloß auf handwerkliche Tricks und gute Technik ankommt. Der Inhalt ist ebenso wichtig, wie Glaubwürdig­keit und Integrität – insbesondere bei der Zusammenarbeit mit Firmen, Parteien und Vereinen. Das Gespräch mit dem Experten aus der Branche stärkt die kritische Auseinanderset­zung und den mündigen Umgang der Schülerinnen und Schüler mit YouTube.

Extra-Tipp

Die Landesmedienanstalten, Offene Kanäle und Freie Radios bieten Projekte zur Stärkung der Medienkompetenz an. Alle Infos finden Sie hier.

 

 

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