Wir stellen regelmäßig vor, wie Schulen aus dem Netzwerk Verbraucherschule Verbraucherbildung umsetzen. Nachmachen erlaubt.
Youtube, Instagram und TikTok gehören für Jugendliche zum Alltag. Hier suchen Sie Unterhaltung und informieren sich. Zu verstehen, wie soziale Netzwerke funktionieren, hilft ihnen, Inhalte souverän auszuwählen und zu bewerten. Hier setzt das Online-Seminar „Fit für Social Media“ der 10. Klasse des Hans-Purrmann-Gymnasiums in Speyer an. Und wer könnte das Thema besser vermitteln als ein YouTuber selbst?
Im Überblick
- Thema: Medienkompetenz
- Handlungsfelder: Medien und Information; Finanzen, Marktgeschehen und Verbraucherrecht
- Klassenstufe: 10. Klasse
- Methoden: Expertengespräch, Vortrag
- Lebensweltbezug: Umgang mit sozialen Medien (YouTube, Instagram, Facebook), Bewerten von Informationen von Influencerinnen und Influencern auf YouTube, Beruf YouTuberin oder YouTuber, Technikwissen, professionelle Nutzung von sozialen Netzwerken
- Umfang/Dauer: 4 Schulstunden
Herangehensweise und Umsetzung
Das Online-Seminar „Fit für Social Media“ knüpft inhaltlich an die lebensweltlichen Interessen der Schülerinnen und Schüler an und bildet den Abschluss der Sozialkundeeinheit „Leben in der Mediengesellschaft“. In dieser hatten die Schülerinnen und Schüler zuvor Themen wie die Bedeutung von Medien im Alltag, Datenschutz und die Rolle von Massenmedien für Meinungs- und Pressefreiheit erörtert.
Im Rahmen der „Woche für Medienkompetenz“ gibt Marvin Neumann, selbst YouTuber und Mitglied des Redaktionsteams von Mirko Drotschmann (auf YouTube auch bekannt als MrWissen2go) den 44 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern der 10. Klasse einen Überblick zu sozialen Netzwerken wie Instagram, YouTube und Facebook. Er erklärt auch, wie sie diese professionell und kompetent nutzen können. Ein weiterer Punkt ist die Erstellung eigener YouTube-Videos und die Aufbereitung von Inhalten für soziale Medien, von der Konzeption bis zur Produktion. Dabei betrachtet Neumann nicht bloß die technische Seite, sondern betont auch die Wichtigkeit von Dramaturgie, Themensetzung, recherchiertem Inhalt und seriösen Quellen.
Wie arbeiten eigentlich YouTuberinnen und YouTuber? Wie erzielen sie eine hohe Reichweite? Wie viel Aufwand ist es, einen eigenen YouTube-Kanal zu unterhalten und zu pflegen? Und: Kann man davon leben? Besonders interessant für die Teilnehmenden ist, dass der Referent einen Blick hinter die Kulissen gibt und aus eigener Erfahrung erzählt, worauf es bei der Produktion von YouTube-Videos ankommt, wie der Arbeitsalltag in einer YouTube-Redaktion aussieht und wie viel Arbeitszeit tatsächlich hinter einem 10-minütigen Clip steckt. Außerdem erfahren die Schülerinnen und Schüler, welche Tricks und Mittel sogenannte Influencerinnen und Influencer (insbesondere auf YouTube, mit hoher Bekanntheit und großem Ansehen) nutzen, um ihre Klickzahlen zu steigern und durch Werbung Geld zu verdienen.
Um seriöse Formate in sozialen Netzwerken zu entwickeln, bedarf es viel Aufwand und eines professionellen Teams. Im Online-Seminar „Fit für Social Media“ lernen die Schülerinnen und Schüler, dass es nicht bloß auf handwerkliche Tricks und gute Technik ankommt. Der Inhalt ist ebenso wichtig, wie Glaubwürdigkeit und Integrität – insbesondere bei der Zusammenarbeit mit Firmen, Parteien und Vereinen. Das Gespräch mit dem Experten aus der Branche stärkt die kritische Auseinandersetzung und den mündigen Umgang der Schülerinnen und Schüler mit YouTube.
Extra-Tipp
Die Landesmedienanstalten, Offene Kanäle und Freie Radios bieten Projekte zur Stärkung der Medienkompetenz an. Alle Infos finden Sie hier.