Wir stellen regelmäßig vor, wie Schulen aus dem Netzwerk Verbraucherschule Verbraucherbildung umsetzen. Nachmachen erlaubt.
Schüler:innen sind gleichzeitig Verbraucher:innen – deshalb legt die Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten in Hessen viel Wert darauf, ihre Lernenden zu unterstützen, im Alltag reflektierte Konsumentscheidungen treffen zu können. Mit der Unterrichtseinheit „Auf den Spuren der Nahrungsmittel“ im naturwissenschaftlichen Unterricht der verschiedenen Bildungsgänge will die Berufsschule die Kompetenzen ihrer Schüler:innen in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Nachhaltigkeit stärken.
Im Überblick
- Thema: Auf den Spuren der Nahrungsmittel
- Handlungsfelder: Ernährung, Gesundheit, Nachhaltigkeit
- Klassenstufe: u. a. 11. Klasse
- Lebensweltbezug: im Fokus stehen das eigene Ernährungs- und Einkaufsverhalten sowie die eigene Gesundheit
- Umfang/Dauer: ca. 12 Unterrichtsstunden + Projekttag
- Methoden: u. a. Rechercheaufträge, Lehrfilm, Quiz, Partner- und Gruppenarbeit, Expertenbesuch
Herangehensweise und Umsetzung
Für die 11. Klasse des beruflichen Gymnasiums der Wirtschaftsschule am Oswaldsgarten verknüpfte Biologielehrerin Svenja Hünding die Unterrichtseinheit „Auf den Spuren der Nahrungsmittel“ mit dem im Lehrplan vorgesehenen Lerninhalt zum Thema Enzyme. Neben den Grundlagen gesunder Ernährung und der Nährstoffaufnahme sollten die Schüler:innen erfahren, wie sie ihr neu erworbenes Wissen auch praktisch im Alltag umsetzen können. Unterstützung erhielten sie dabei im Zuge eines Verbrauchertags zum Thema von einer externen Expertin, eine Mitarbeiterin eines Lebensmitteleinzelhändlers, die mit ihnen erarbeitete, was es beim Einkauf zu beachten gibt, wenn sie sich gesund ernähren wollen.
Die Schüler:innen setzten sich mit den Angaben der Etiketten auf den Nahrungsmitteln auseinander, etwa den Brennwerten, und erfuhren, wie sie ihren eigenen Energiebedarf berechnen können. Sie besprachen die Bedeutung des Nutri-Scores und mussten beim Zucker-Quiz anhand von Produktverpackungen, wie beliebten Energie-Drinks, den jeweiligen Zuckergehalt erraten. „Da waren sie ganz schön baff, wie viel Zucker in einigen Lebensmitteln steckt, auch in denen, die als gesund gelten“, sagt Lehrerin Hünding. Darüber hinaus führte die externe Expertin durch den Dschungel an Gütesiegeln und Labels, die sich auf Verpackungen befinden können, und reflektierte mit den Lernenden, was es für Verbraucher:innen bedeutet, wenn sie diese Symbole nicht kennen und einordnen können.
Mithilfe eines Saisonkalenders beschäftigten sich die Schüler:innen zudem mit der Frage, wie ihr Einkaufsverhalten die Umwelt beeinflusst. Obst und Gemüse, das in Deutschland aktuell Erntesaison hat, zeichnet sich im Vergleich zu importierten Waren beispielsweise durch kürzere Transportwege aus. Davon ausgehend berechneten sie ihren eigenen ökologischen Fußabdruck und sammelten Möglichkeiten, im Alltag nachhaltiger zu agieren.