Wir stellen regelmäßig vor, wie Schulen aus dem Netzwerk Verbraucherschule Verbraucherbildung umsetzen. Nachmachen erlaubt.
Nachhaltige Bastelanleitungen, Videos mit Sportübungen, Rezeptideen und Erklärfilme, die die Medienkompetenz stärken sollen – das alles bietet die Internetseite „Mathildes Tipps und Tricks“ der Mathilde Anneke Gesamtschule in Münster, Nordrhein-Westfalen. Seit den ersten coronabedingten Schulschließungen finden die Schüler:innen dort Ideen, wie sie ihre Freizeit gestalten können.
Im Überblick
Thema: Gesund bleiben in der Pandemie
Handlungsfelder: Gesundheit, Ernährung, Nachhaltiger Konsum, Medien
Klassenstufe: von der 5. bis zur 10. Klasse
Lebensweltbezug: das schülerbezogene Internetangebot der Mathilde Anneke Gesamtschule soll die Schüler:innen mithilfe unterschiedlicher Anregungen ermuntern, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten; es bietet zudem eine weitere Kontaktmöglichkeit über den Unterricht hinaus
Methoden: Bastelanleitungen, Rezeptideen, Buch- und Filmtipps, Videos zu Sportübungen sowie Erklärfilme zu Medienthemen, Wettbewerbe und Rallyes
Herangehensweise und Umsetzung
Als die Mathilde Anneke Gesamtschule aufgrund der Corona-Pandemie 2020 das erste Mal geschlossen bleiben musste, suchte Schulsozialarbeiterin Maria Lach nach einer Möglichkeit, wie die Schule die Schüler:innen unterstützen könnte, gesund durch diese Zeit zu kommen. „Das für unsere Schule typische Miteinander war ja komplett weggebrochen“, so Lach. Ihre Lösung: die pädagogischen Angebote mithilfe einer Internetseite zu den Schüler:innen nach Hause zu bringen.
„Die Internetseite mit jimdo anzulegen, war megaleicht“, sagt Lach – auch ohne Vorerfahrung in diesem Bereich. Ähnlich dem Ganztagsangebot der Schule erstellte sie Rubriken für unterschiedliche Inhalte: Sportübungen, Koch- und Backrezepte, Bastelanleitungen, Tipps und Tricks für nachhaltigen Konsum, Buch- und Filmempfehlungen. Zuvor hatte sie sich mit der Schülervertretung ausgetauscht, um das Angebot auf die Bedürfnisse der Schüler:innen abzustimmen und erste Beiträge einzusammeln. „Wir haben auch ganz klar auf der Internetseite kommuniziert, dass dies ein Angebot von und für uns alle ist, und die Schüler aufgefordert, uns ihre Ideen, Anleitungen und Ergebnisse zuzuschicken“ – mit positiver Resonanz, vor allem mit Blick auf die Rezepte-Sammlung und den Backwettbewerb, so Lach.
Die Medienscouts der Schule produzierten darüber hinaus Eklärfilme zu medienpädagogischen Inhalten wie Fake News, Cybermobbing und Datenschutz. „Durch den Distanzunterricht und die auf einmal stark gesteigerte Medienzeit der Schüler:innen waren diese Themen auf einmal aktueller denn je“, sagt Lehrerin Marie-Christin Neise. Hinzu kamen Informationen rund um das Coronavirus und die Regeln zum Infektionsschutz. „Corona haben wir natürlich nicht außen vor gelassen; wir wollten mit der Internetseite keine rosa Brille aufsetzen und die Realität verdrängen“, erklärt Neise.
„Mathildes Tipps und Tricks“ sei bei den Schüler:innen während der Distanzphasen sehr präsent gewesen, erzählt Neise. „Im Online-Unterricht waren die Aufgaben immer wieder Thema.“ Schulsozialarbeiterin Lach zeigt sich ebenfalls zufrieden mit der Resonanz: „Die vielen tollen Fotos haben gezeigt, dass die Schüler noch echt gut mit der Schule verbunden sind, auch wenn sie nicht dort sein können.“ Aus ihrer Sicht eigne sich das Angebot, um im Falle von Kontaktbeschränkungen zur mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beizutragen. „Dazu gehört ja auch, sich körperlich auszulasten, sich sinnvoll zu beschäftigen – und genau das wollten wir unterstützen.“ Lach betreut die Internetseite weiterhin; sie soll auch unabhängig von Corona bestehen bleiben – als Online-Version des Schullebens.