Alleine in Deutschland landen jedes Jahr 18 Tonnen eigentlich noch genießbarer Lebensmittel auf dem Müll, schreibt die Umweltstiftung WWF in einer aktuellen Studie. Um dagegen etwas zu tun, ist nach Ansicht der Naturschutzorganisation auch die Schule gefragt.
„Derzeit ist es so, als würden wir Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland in einen riesigen Acker umwandeln und die eingefahrene Ernte einfach wegwerfen“, fasst Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland, die Ergebnisse der Studie zusammen. Die umgerechnet über 27.000 Tonnen, Nahrungsmittel, die der Untersuchung zufolge jeden Tag in Deutschland verloren gehen, entsprechen fast einem Drittel des hiesigen Nahrungsmittelverbrauchs.
Rund 60 Prozent des Lebensmittelabfalls entstehen laut WWF entlang der Wertschöpfungskette vom Produzenten bis hin zu Großverbrauchern wie Gastronomie und Kantinen. 39 Prozent tragen die Endverbraucher bei. Durch verbessertes Management entlang der Wertschöpfungskette, nachhaltigere Marketingstrategien und veränderte Konsumgewohnheiten könnten zehn der 18 Millionen Tonnen Lebensmittelverluste vermieden werden.
Um dahin zu kommen und die Verschwendung bis zum Jahr 2020 um die Hälfte zu verringern, fordert die Umweltstiftung von der Bundesregierung einen „Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung“. Auch die Unternehmen und die Endverbraucher könnten einen Teil beitragen, etwa durch bessere Erfassung und Erforschung der Ursachen der Verschwendung oder planvolleres Einkaufen.
Bettina Münch-Epple, Leiterin Umweltbildung beim WWF Deutschland, sagt, die große Verschwendung könnte auch in Schulen aufgegriffen werden. Für sie biete es sich zum Beispiel an, das Thema in Rahmen von Projekttagen „erleb- und schmeckbar zu machen“. Schnippelparties mit Lebensmittelresten, aus denen leckere Buffets zubereitet werden, könnten helfen, „schon Kinder für die Thematik zu sensibilisieren“.
Datum: 22.07.2015
WWF: Lebensmittelverschwendung auch in Schule thematisieren
Neue Studie zeigt Ausmaß des großen Wegschmeißens