Qualitätsgeprüfte, frei zugängliche Unterrichtsmaterialien – die beinhaltet der Materialkompass. Nun wurden 36 neue Materialien zu allen Themen der Verbraucherbildung von Expert:innen geprüft.
Nicht immer reicht das Schulbuch aus, um ein Thema ausführlich im Unterricht zu behandeln. Ergänzende, frei zugängliche Materialien finden sich zwar in großer Zahl im Internet, doch ihre Qualität ist nicht auf den ersten Blick klar und die Einschätzung kostet Zeit. Deshalb gibt es den Materialkompass Verbraucherbildung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Als Rechercheinstrument unterstützt er Lehrer:innen auf der Suche nach hochwertigen Unterrichtsmaterialien, mit denen sie Alltags- und Konsumkompetenzen vermitteln und junge Menschen auf dem Weg zu starken Verbraucher:innen begleiten können.
Für die Qualität der Empfehlungen im Materialkompass garantiert ein interdisziplinäres Team aus Expert:innen. Es prüft die Materialien für den Einsatz in der Praxis, bevor sie Teil des Angebots werden. Dabei hilft ein wissenschaftlich evaluiertes Bewertungsraster, das die fachliche, die methodisch-didaktische und die gestalterische Qualität beurteilt. Die Bewertung erfolgt im Notenspektrum von „sehr gut“ bis „mangelhaft“. Auf diese Weise gibt der Materialkompass zu erkennen, welche Inhalte sich für die Praxis eignen – und er verhindert, dass Unternehmen, Verbände und Organisationen über ihre Unterrichtsmaterialien werblichen Einfluss nehmen können.
Die 36 nun frisch bewerteten Inhalte greifen das gesamte Themenspektrum der Verbraucherbildung auf:
- Ernährung und Gesundheit,
- Finanzen, Marktgeschehen und Verbraucherrecht,
- Medien und Information sowie
- Nachhaltiger Konsum und Globalisierung.
Das Medienpaket „Mit Geld umgehen“ von der Deutschen Bundesbank und dem FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht zum Beispiel fördert die Finanzkompetenzen der Schüler:innen der Sekundarstufe I. Es besteht aus vier Kurzfilmen, die die Grundkompetenzen im persönlichen Umgang mit Geld in den Mittelpunkt stellen. Dazu gehören
- „Mit Geld planen“,
- „Geld anlegen“,
- „Mit Geld bezahlen“ und
- „Geld leihen“.
Die etwa fünfminütigen Einführungsvideos zeigen Szenen aus dem Konsum- und Finanzalltag von Jugendlichen, die ein Moderator mit Hintergrundinformationen ergänzt. 21 Arbeitsblätter ermöglichen, die Lerninhalte zu vertiefen.
Das Thema Konsum ist auch Teil des Materials „Let´s FIXit – Reparatur und Ressourcenschonung“ von RepaNet, das ReUse und Reparaturnetzwerk Österreich. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf Aspekten der Nachhaltigkeit: Das Material verdeutlicht den Zusammenhang zwischen ausuferndem Konsumverhalten und negativen Folgen – sowohl auf der individuellen als auch der gesellschaftlichen Ebene. Eine neue Kultur des Reparierens wird als Teil der Lösung präsentiert. Die dafür notwendigen Kompetenzen sind Gegenstand der drei Praxisteile. Das Material richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren.
Ebenfalls für die Sekundarstufe I eignet sich das von der Stiftung Gesundheitswissen herausgegebene Medienpaket „Pausenlos gesund“, das Unterrichts- und Projektmaterial zu sieben Modulen umfasst. Das Ziel: die Gesundheitskompetenz der Schüler:innen zu stärken. Jedes Modul beinhaltet dafür eine Handreichung für Lehrpersonen mit Informationen zum Einsatz der Arbeitsmaterialien, didaktischen Hinweisen und Stundenentwürfen, Arbeitsblättern für die Schüler:innen sowie Anregungen für Projektarbeiten.
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Internet-Videoportal YouTube strebt das Unterrichtsmaterial „YouTube – Kommerz oder Content?“ an, herausgegeben von der Kampagne bitte-was.de der baden-württembergischen Landesregierung. In 14 Aufgaben und fünf Zusatzaufgaben erarbeiten sich Jugendliche der 8. bis 10. Klasse grundlegendes Wissen zu dem beliebten Mediendienst und lernen, wie dieser sich von „klassischen“ Nachrichten abgrenzt. Darüber hinaus sensibilisiert das Material für den Einfluss von Influencer:innen und Medien allgemein – auf das eigene Leben und das Leben anderer.
Beim Material „kinder.sicher.online“ von jugendschutz.net steht ebenfalls die Medienbildung im Fokus, allerdings eine andere Zielgruppe: Es richtet sich an Grundschulkinder der 3. und 4. Klasse und vermittelt ihnen, wie sie sich sicher im Internet bewegen und dort Informationen finden. Lehrpersonen bietet das Material methodische Unterrichtsvorschläge, Arbeitsblätter, Videos und ein Online-Quiz. Das Fazit der Expert:innen: „sehr empfehlenswert!“
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