Wir stellen regelmäßig vor, wie Schulen aus dem Netzwerk Verbraucherschule Verbraucherbildung umsetzen. Nachmachen erlaubt.
Schokoaufstrich und Orangensaft, Wurst, Käse, Marmelade – das sind typische Lebensmittel, die zu einem guten Frühstück gehören, zumindest für die Schüler:innen der Kochklasse und des Wirtschaftsleistungskurses des Konrad-Wachsmann-Oberstufenzentrums in Frankfurt an der Oder, Brandenburg. Doch wie groß ist der ökologische Fußabdruck, den Produktion und Lieferung dieser Waren verursachen? Und lassen sich die Produkte durch regionale Alternativen ersetzen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Projekts „Frühstückstische: global vs. regional“.
Im Überblick
- Thema: Frühstückstische: global vs. regional
- Handlungsfelder: Nachhaltiger Konsum und Globalisierung, Finanzen
- Klassenstufe: ab Klasse 11
- Lebensweltbezug: Einkauf und Kennzeichnung typischer Frühstückslebensmittel sowie Zubereitung und Verköstigung zweier Frühstücksbuffets
- Umfang/Dauer: 8 Stunden
- Methoden: Vergleich globaler und regionaler Frühstücksprodukte, Reflexion des eigenen Konsumverhaltens
Herangehensweise und Umsetzung
Die Frage „Was gehört zu einem guten Frühstück dazu?“ können alle Schüler:innen beantworten, denn jeder hat seine eigenen Vorlieben. Im Zuge des Projekts setzen sie sich mit der Frage auseinander, welchen ökologischen Fußabdruck ihre Lieblingsprodukte erzeugen: Woher kommen sie? Welche Ressourcen verbraucht der Produktionsprozess? Mit wie viel Müll ist ihr Verzehr verbunden? Gleichzeitig lernen sie nachhaltigere, da regionale Alternativen kennen.
Der Vergleich der Frühstückstische beginnt zunächst mit einer Liste, auf der die Schüler:innen ihre Frühstücksvorlieben sammeln. Für jedes ausgewählte Produkt erstellen sie anschließend mithilfe einer Internetrecherche Informationskärtchen, die über Ursprungsort, ökologischen Fußabdruck und den Preis aufklären. Aufgeteilt in zwei Gruppen besorgen sie für die Gegenüberstellung die notwendigen Lebensmittel im Supermarkt oder bei einem regionalen Anbieter und bereiten damit jeweils ein Frühstücksbuffet vor. Bei einem gemeinsamen Frühstück stehen die gekauften globalen Produkte, den regionalen auch geschmacklich gegenüber. Parallel aufgebaute Müll-Tische verdeutlichen, wie viel mehr Verpackungsmüll beim Kauf der globalen Lebensmittel anfällt. Lassen sich die Frühstückstische auf dem Schulhof aufbauen, kann sich die gesamte Schulgemeinschaft über den ökologischen Fußabdruck ihrer Lieblingsprodukte informieren.
Das Projekt ermöglicht einen starken persönlichen Bezug, da die eigenen Vorlieben im Fokus stehen. Die Recherche zum ökologischen Fußabdruck und der optische Müllvergleich schärfen das Bewusstsein für die Ressourcennutzung. Der Geschmackstest bietet die Chance, neue Vorlieben zu entwickeln und eigene Lebensgewohnheiten nachhaltig zu verändern. Der höhere Einkaufspreis regionaler Produkte führt zudem zur Frage, ob und wie sich die Schüler:innen beim Frühstück einschränken können.