Unterrichtsmaterial: Belastungsgrenzen der Erde
Auf der Suche nach einem nachhaltigen und guten Leben
Unterrichtsmaterial: Belastungsgrenzen der Erde
Auf der Suche nach einem nachhaltigen und guten Leben
- Herausgeber
- INSERT – Fachgruppe GESÖB der Österreichischen Geographischen Gesellschaft
- Materialformat
- PDF Datei(en)
- Zielgruppe
- MittelstufeOberstufe
Gesamtbewertung:
Inhalt und Kurzbewertung
Diese Unterrichtseinheit widmet sich dem Donut-Modell und der Frage, was ein Entwicklungsland ist. Im traditionellen Verständnis werden Länder des globalen Südens als "Entwicklungsländer" bezeichnet und dadurch von den so genannten Industrieländern abgegrenzt. Entsprechend wäre „Entwicklung“ als eine Art „nachholende Entwicklung“ zu verstehen. Ein solches Verständnis wird kritisiert, da diese Aussage impliziert, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Länder des globalen Südens echte oder vermeintliche Defizite gegenüber den Industrieländern aufgeholt haben. Zudem wird dabei der übermäßige Ressourcenverbrauch der Länder des globalen Nordens und die damit verbundenen ökologischen Folgen außer Acht gelassen. Dieser Umstand soll von den Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden, indem sie den Widerspruch zwischen sozialen und ökologischen Erfordernissen herausarbeiten. Dazu werden ihnen selbst zu erarbeitende Materialien zur Verfügung gestellt, die sie einzeln, mit einem Partner oder als Gruppe beantworten können.
Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe sollen nach der Bearbeitung der Unterrichtseinheit "Belastungsgrenzen der Erde. Auf der Suche nach einem nachhaltigen und guten Leben" in der Lage sein, zu verstehen, wie schwierig es ist, die sozialen und ökologischen Belastungsgrenzen in Einklang zu bringen. In der klar und konzis strukturierten Unterrichtseinheit sollen sie Möglichkeiten aufzeigen, inwieweit es möglich ist, das Überschreiten einzelner äußerer Grenzen einzudämmen bzw. bereits auftretende Folgen durch das Überschreiten von Grenzen wieder rückgängig zu machen. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten selbstständig oder als Gruppe Vorschläge für die persönliche Ebene, die kommunale bzw. regionale Ebene sowie Maßnahmen, die international umgesetzt werden können (andere Länder, die internationale Staatengemeinschaft oder die Europäische Union). Die Überlegungen sollen möglichst praxisnah und realistisch umsetzbar sein.
Bewertung im Detail
Kurzbewertung Inhalt
Der Inhalt der Unterrichtseinheit ist klar strukturiert und inhaltlich ausreichend gut vorgegeben; freilich lässt sie nur wenig Spielraum für Veränderungen. Die Materialien und Arbeitsaufgaben sind gut auf die Zielgruppe der Mittelstufen-Schülerinnen und -Schüler bezogen. Sie regen zu einer kontroversen und kritischen Diskussion und Urteilsbildung an.
Kurzbewertung Didaktik
Die Unterrichtseinheit behandelt ein wichtiges Thema in heutiger Zeit. Die Erkenntnis der Existenz planetarer Belastungsgrenzen (z.B. CO2-Emissionen, Artenvielfalt) führt deshalb zur Schlussfolgerung, dass ökonomisches Handeln so ausgerichtet werden muss, dass die Belastungsgrenzen nicht überschritten werden. Gleichzeitig soll wirtschaftliches Handeln dazu beitragen, dass für alle Menschen auf der Erde ein gutes Leben möglich ist. Auf den Widerspruch zwischen sozialen und ökologischen Ansprüchen wird in der gesellschaftlichen und politischen Debatte immer wieder hingwiesen. Die Unterrichtseinheit wendet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 15 Jahren und will sie zu einer kritischen Reflexion dieses Widerspruchs anregen.
Kurzbewertung Gestaltung
Das Layout der Unterrichtseinheit basiert auf einem folgendem Design: (1) Auf einen Blick - fachdidaktisches Konzept, (2) Unterricht konkret - Ablauf, (3) Materialien mit Arbeitsaufgaben, (4) Lösungen und (5) Anhang (Quellen, Erfahrungen und Adaptionsmöglichkeiten). Die Unterrichtssequenz "Belastungsgrenzen der Erde" ist für Lehrkräfte konzipiert worden, die dieses Thema anhand von Materialien und Arbeitsaufgaben umsetzen sollen. Für sie lässt sich das Thema anhand des Unterrichtsverlaufs sehr gut in den Unterricht einbringen.